works and artists
oil painting : Donghwan Kim
Ophrys, 2024 : Jonas Augustin Mann
wachsende Wand, 2024 : Lukas Thassilo Runge
Echoes of Innocence, 2024 : Kyra Lehmann
Laundry Wrack, 2024 : Konrad Amrheim
Die wachsende Wand soll als Raum der Erholung, des Spiels und des Austauschs dienen.
Für Erziehungspersonen, für Kinder und die, die dringend eine Pause brauchen.
Schuhe aus und viel Spaß beim Sandspielen, Steckwürfel stecken und dem Zeichnen auf den beiden anliegenden Säulen.
In der Hektik des Studienalltags bleibt neben Lohnarbeit und Care Arbeit kaum Zeit zu Verweilen. Als alleinerziehender Vater bin ich als einer der wenigen alleinerziehenden Männer (1 von 10) täglich mit Stress und Terminkonflikten konfrontiert. Die Teilnahme an Vorlesungen und karriereförderlichen Vorträgen nach 16 Uhr ist ohne externe Unterstützung nicht möglich. Während der Pandemie war es für viele Erziehungspersonen einfacher. Die meisten Vorträge und Vorlesungen waren (trotz DSGVO) online - per Zoommeeting. Die Teilnahme mit Kind war möglich. In der AdBK werden diese Angebote nur noch selten in Betracht gezogen. Wie in vielen anderen deutschen Bildungseinrichtungen gibt es in der AdBK keine kostenlose Kinderbetreuung und auch nicht die entsprechenden Räumlichkeiten.
In der Zeit von 1996 bis 2021 ist die Anzahl der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern von 1,3 Millionen auf knapp 1,5 Millionen angestiegen. Von den rund 13 Millionen Kindern unter 18 Jahren leben inzwischen 18 Prozent mit einem Elternteil im Haushalt. In neun von zehn Fällen ist dies die Mutter.
(Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 27.12.2023)
Frauen in Deutschland haben im Jahr 2022 pro Woche durchschnittlich rund 9 Stunden mehr unbezahlte Arbeit geleistet als Männer, das entspricht 1 Stunde und 19 Minuten pro Tag. Der Gender Care Gap lag damit bei 44,3 %.
(Statistisches Bundesamt 28.03.2024)
8 % der Studierenden in Deutschland haben ein Kind bzw. mehrere Kind/er und 11% der studierenden Eltern sind alleinerziehend.
(Deutsches Studierendenwerk 18.07.2024)
Kontakt: l.t.runge@posteo.de
Instagram: kunsdpaedagogik24.de
The wachsende Wand is intended to serve as a space for rest, play and exchange.
For caregivers, for children and for those who urgently need a break.
Take off your shoes and have fun playing in the sand, putting together cubes and drawing on the two adjacent pillars.
In the hustle and bustle of everyday student life, there is hardly any time to linger in addition to paid work and care work. As a single father, I am one of the few single men (1 in 10) who is confronted with stress and scheduling conflicts on a daily basis. Attending lectures and career-enhancing talks after 4pm is not possible without external support. During the pandemic, it was easier for many caregivers. Most lectures and talks were online (despite the DSGVO) - via Zoom meeting. It was possible to attend with a child. At the AdBK, these offers are now rarely considered. As in many other German educational institutions, the AdBK does not offer free childcare or the appropriate facilities.
Between 1996 and 2021, the number of single parents with underage children rose from 1.3 million to just under 1.5 million. Of the approximately 13 million children under the age of 18, 18% now live with one parent in the household. In nine out of ten cases, this is the mother.
(Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 27.12.2023, trandslated with Deepl)
In 2022, women in Germany did on average around 9 hours more unpaid work per week than men, which corresponds to 1 hour and 19 minutes per day. The gender care gap was therefore 44.3%.
(Statistisches Bundesamt 28.03.2024, translated with Deepl)
8% of students in Germany have one or more children and 11% of student parents are single parents.
(Deutsches Studierendenwerk 18.07.2024, translated with Deepl)
Kontakt: l.t.runge@posteo.de
Instagram: kunsdpaedagogik24.de
Herzlichen Dank an Frank-Volker Dick, DICK-SYSTEM Kunststofftechnik e. K. für die Bereitstellung der Steckwürfel.
Die wachsende Wand soll als Raum der Erholung, des Spiels und des Austauschs dienen.
Für Erziehungspersonen, für Kinder und die, die dringend eine Pause brauchen.
Schuhe aus und viel Spaß beim Sandspielen, Steckwürfel stecken und dem Zeichnen auf den beiden anliegenden Säulen.
In der Hektik des Studienalltags bleibt neben Lohnarbeit und Care Arbeit kaum Zeit zu Verweilen. Als alleinerziehender Vater bin ich als einer der wenigen alleinerziehenden Männer (1 von 10) täglich mit Stress und Terminkonflikten konfrontiert. Die Teilnahme an Vorlesungen und karriereförderlichen Vorträgen nach 16 Uhr ist ohne externe Unterstützung nicht möglich. Während der Pandemie war es für viele Erziehungspersonen einfacher. Die meisten Vorträge und Vorlesungen waren (trotz DSGVO) online - per Zoommeeting. Die Teilnahme mit Kind war möglich. In der AdBK werden diese Angebote nur noch selten in Betracht gezogen. Wie in vielen anderen deutschen Bildungseinrichtungen gibt es in der AdBK keine kostenlose Kinderbetreuung und auch nicht die entsprechenden Räumlichkeiten.
In der Zeit von 1996 bis 2021 ist die Anzahl der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern von 1,3 Millionen auf knapp 1,5 Millionen angestiegen. Von den rund 13 Millionen Kindern unter 18 Jahren leben inzwischen 18 Prozent mit einem Elternteil im Haushalt. In neun von zehn Fällen ist dies die Mutter.
(Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 27.12.2023)
Frauen in Deutschland haben im Jahr 2022 pro Woche durchschnittlich rund 9 Stunden mehr unbezahlte Arbeit geleistet als Männer, das entspricht 1 Stunde und 19 Minuten pro Tag. Der Gender Care Gap lag damit bei 44,3 %.
(Statistisches Bundesamt 28.03.2024)
8 % der Studierenden in Deutschland haben ein Kind bzw. mehrere Kind/er und 11% der studierenden Eltern sind alleinerziehend.
(Deutsches Studierendenwerk 18.07.2024)
Kontakt: l.t.runge@posteo.de
Instagram: kunsdpaedagogik24.de
Texte über Kyra Lehmann
Was nützt es, wenn nichts garantiert ist und nichts Bestand hat?
In ihrer Live-Performance "Echoes of Innocence" im Vestibül vermittelt Lehmann anhand eines Sandkastens eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Entwicklung. Sand - das von ihr gewählte Medium - hat das Potenzial, unsere Umwelt auf fantasievolle Weise zu gestalten und zu formen, und ist daher ein Symbol für Kreativität und Spiel. Der Spaß und die Freiheit, die das Spielen mit Sand mit sich bringt, symbolisiert das Kindheitsgefühl – unschuldig und ein Spiegelbild des Wachstums.
Aber Sandstrukturen sind auch zerbrechlich und können leicht bröckeln: Lehmann bewegt sich durch den Sand, manchmal spielend, manchmal kämpfend, und zeigt so die Höhen und Tiefen, die wir alle mit dem Älterwerden erleben. Im weiteren Verlauf der Aufführung werden die schwierigeren Seiten des Erwachsenwerdens thematisiert: der Umgang mit Herausforderungen und die Erkenntnis, dass man nicht alles kontrollieren kann. Lehmann verwendet expressive Bewegungen und dynamische Interaktionen mit der Umgebung, um Gefühle wie Frustration und den Kampf, seinen Weg zu finden, zu vermitteln: Können wir akzeptieren, dass das Streben nach absoluter Selbsterkenntnis von vornherein eine unmögliche Aufgabe ist?
Aufgrund seiner feinen und lockeren Beschaffenheit kann Sand leicht umgestaltet und verformt werden - ein Symbol für die Veränderungen, die jeder durchläuft. Es ist allerdings auch möglich, Frieden in der Tatsache zu finden, dass nichts gleichbleibt: Wenn das Leben immer in Bewegung ist, müssen wir uns auf die Gegenwart einlassen. Aber es hat auch etwas Schönes, im Augenblick zu sein und sich in das Unbekannte zu stürzen.
Im Idealfall regt Lehmanns Performance zum Nachdenken an, wie wir unser eigenes Leben sehen und verstehen: Ist unsere Geschichte wirklich ein abgeschlossener Prozess, oder können wir sie jederzeit neu interpretieren? Und wie viel Einfluss hat die Vergangenheit auf die Gegenwart?
What’s the point if nothing is guaranteed and nothing lasts?
In her live performance “Echoes of Innocence” in the Vestibül, Lehmann uses a sandbox to tell a story about growing up and maturing. Sand - as her medium of choice - has the potential to create and shape our environment in imaginative ways, and is therefore a symbol for creativity and play. The fun and free nature of playing with sand symbolizes the essence of childhood – innocent, ever-changing, and reflective of growth.
But sand structures are also fragile and can crumble easily: Lehmann moves through the sand, sometimes playing, other times struggling, showing the ups and downs we all face as we get older. As the performance goes on, it starts to show the harder parts of growing up: dealing with challenges and learning that not everything can be controlled. Here, Lehmann employs expressive movements and dynamic interactions with the environment to convey emotions such as frustration and the struggle to find one’s path: Can we accept that the quest for absolute self-knowledge is an inherently impossible task?
Due to its fine and loose nature, sand can easily be reshaped and shifted – a symbol for the changes everyone goes through. It is possible, however, to find peace in the fact that nothing stays the same: When life is always moving we have to commit to the present. But there’s also something beautiful about being in the moment and in embracing the unknown.
Ideally, watching Lehmann’s performance is a thought-provoking experience about how we see and understand our own lives:
Is our history really a closed process, or can we reinterpret it at any time? And how much impact does the past have on the present?
Text: Nikolina Webers
Performances:
Samstag, 20.07.2024 - 20:00, 21:00
Sonntag, 21.07.2024 - 18:00, 19:00
Montag, 22.07.2024 - 18:00, 19:00
Dienstag, 23.07.2024 - 18:00, 19:00
Mittwoch, 24.07.2024 - 18:00, 19:00
mail: kyragumilevo@web.de
instagram: kyra.lmn
Wie klingt ein Wäscheständer? Konrad Amrhein begibt sich mit seinem elektroakustischen Experiment „LaundryWrack“ auf die Suche und entdeckt das mehr als 100 Jahre alte Haushaltsgerät als Instrument. Gestrichen mit dem Geigenbogen, percussiv geschlagen oder über kleine Löcher im Metallgestänge gesungen, entfaltet sich eine ganz eigene und einzigartige Musikalität. Abgenommen, wie eine E-Gitarre über ein Pick-Up Mikrofon.
Auf diese Weise Gefaltet, aufgespannt und oft verbogen, bekommt das unterschätzte und Übersehne Objekt etwas figürliches, einen fast tänzerischen Charakter. Der Wäscheständer wird zum Akteur und führt uns in den Konflikt. Sorgearbeit, Rollenbilder, Gesellschaftliches Zusammenleben in Familie, WG oder Partnerschaft. Der Wäscheständer gespielt von einem biologischen Mann macht wütend. Soll man jetzt auch noch applaudieren? Und vor allem: Wann fängt er endlich an die Wäsche aufzuhängen? Aber der Mann prokrastiniert. Spielt noch ein Lied. Schlägt noch eine klagende Melodie in die Seiten des „LaundryWrack“. Konrad Amrhein sagt über seine Arbeit: „Ich spiele den Wäscheständer solange, bis es mir gelingt die Sorgearbeit in meinen Beziehungen fair zu verteilen. So wie die nasse Wäsche auf dem Wäscheständer, damit er nicht kippt.“
Und die Symbolik lässt sich noch weiter treiben. Denn das Objekt erscheint vielleicht gerade auch deshalb so fehl am Platz im Fokus der Aufmerksamkeiten, weil es in Wohnungen und Häusern normalerweise versteckt wird. Hinter Schränken, im Keller oder der Vorratskammer wird er unsichtbar gemacht. Unsichtbar wie die alltägliche Sorgearbeit, die bis heute vor allem von Frauen erledigt wird.
Zeit also den Wäscheständer hervorzuholen. Ihn in den Mittelpunkt zu stellen und ihn vor allem von Männern spielen zu lassen. Und vielleicht wird dann auch aus dem Zwiegespräch ein sinniger Dialog. Darüber sagt Konrad Amrhein er wolle, „Aus dem Konflikt beziehungsweise der Auseinanderfaltung in die innige Beziehung.“
Performance Zeiten nur am ersten Wochenende im Vestibül:
Samstag: 16:00, 18:00 und 19:30
Sonntag: 16:00, 18:30, 19:30
Jeweils 25 Minuten
370 x 150 cm
Öl auf Leinwand
Durch das Fenster auf der Rückseite des Gemäldes sind die Säulen des Akademiegebäudes zu sehen, und vor ihnen steht eine 6,30m hohe korinthische Säule, unter der mein Gesicht, das Gesicht der *Medusa, liegt. Das Bild besteht aus mehreren Teilen, wobei jedes einzeln bemalt ist, so dass sich die Länge des Bildes je nach Höhe des Ausstellungsraums fließend verändern kann. Mit dieser Arbeit spreche ich den ständigen Wandel, die Ungewissheit und die soziale Fluidität der flüchtigen Moderne an. Durch die vertikale Bildsprache spiele ich auf ihre individuelle Isolation, Erschöpfung und ihre Wandlungsfähigkeit an, die sich jederzeit in jede Höhe verändern kann.
Email- donghwan.kim979@outlook.com
Instagram- donghwan_kim979
works and artists
oil painting : Donghwan Kim
Ophrys, 2024 : Jonas Augustin Mann
wachsende Wand, 2024 : Lukas Thassilo Runge
Echoes of Innocence, 2024 : Kyra Lehmann
Laundry Wrack, 2024 : Konrad Amrheim