Klasse Alexandra Pirici

Esther Abdelghani

PareidolAI

2024

Esther Abdelghani esther.abdelhani@gmx.de | @abdel.esth

DEU

Multimodale KI-basierte Applikation, Webcam, Monitor, Maße variabel

In ihrer gezeigten Arbeit präsentiert Esther Abdelghani ein Videoprojekt, das die Betrachter* innen aus dem Blick einer künstlichen Intelligenz das sehr menschliche Gefühl der Pareidolie erkennen lässt. Dieses manifestiert sich durch das Erkennen von Gesichtern, Bildern oder anderen Formen in der alltäglichen Wahrnehmung. Unter Verwendung verschiedener Mittel arbeitet die Künstlerin mit Videomaterial des Himmels über dem Akademiegarten, das auf einem Bildschirm gezeigt wird, wobei das Video stark verändert wurde.

Bei der Entwicklung des Projektes arbeitete die Künstlerin mit verschiedenen Open Source AI-Sprachmodellen und implementierte diese außerdem in ihren künstlerischen Prozess, mit- unter beim Treffen von Entscheidungen. Dies zeigt auch eine deutliche Verbindung zu den Interessen der Künstlerin bezüglich nichtmenschlicher Wahrnehmungen. Durch Agenten, also AI-Programme, die andere ähnliche Programme kontrollieren können, trainiert die Künstlerin die Hilfsmittel, die eine Interpretation für die Wolken generieren. Der allegorische „Blick in die Wolken“ sowie die Platzierung der Arbeit direkt neben dem Fenster lassen dieses Produkt synthetischer Netzwerke eine sehr menschliche Seite reflektieren. Hier wurde eine neue An- wendung für die sich aktuell entwickelnden AI-Werkzeuge gefunden, die nicht nur bisherige ähnliche Formen hinterfragt, sondern auch einen mehrschichtigen Diskurs über die syntheti- sche Rekreation menschlicher Gedanken und Realität anspricht.

Weitere Arbeiten von Abdelghani beschäftigen sich mit verschiedenen Arten der Wahrneh- mung. Häufig stellt die Künstlerin dabei unkonventionelle oder nichtmenschliche Perspektiven auf die Realität dar. Frühere Arbeiten setzen sich mit der Verarbeitung der Realität sowie mit metaphorischen Darstellungen auseinander, die im gezeigten Werk mit neuen Mitteln fort- geführt werden.

ENG

Multimodal AI-based application, webcam, monitor, variable dimensions

In her exhibited work, Esther Abdelghani presents a video work that lets the spectator per- ceive the very human experience of pareidolia through the vision of an artificial intelligence system. Using a variety of tools, the artist works with an imagery of cloud structures in the sky above the academy garden, which is shown on a screen. The content presented to the viewer is heavily modified and aims to represent a synthetic reproduction of the “pareidolic effect”,i.e.theveryrelatablehumanactofseeingimages,facesorshapesincloudsorother things.

While developing this project, the artist would interact with multiple open-source AI lan- guage models, even for decisions. This adds another layer of integrating machine taught assistance into the artistic process and makes a clear connection to the artist’s interests in exploring different non-human modes of perception. With the help of agents, certain AI soft- ware that can control other similar programs, the artist trains the tools that generate an inter- pretation of cloud patterns. Through the allegory of “looking into the clouds” as well as the framing right next to the window, a very human state is reflected in the product of the combi- nation of these synthetic neuronal networks. A new application for the emerging AI tools was found, challenging the ways of application for such techniques and taking on a multi-layered discourse on the borders of reality and the synthetic recreation of human thoughts.

Previous and current other works by Abdelghani show recurring associations with diffe- rent modes of perception, and are seen implicating various non-human or non-canonical perspectives on reality and structures which are found in it, in a performative mixed-media context. Throughout her other work, a continuous fascination with reality processing and metaphorical imagery is seen, which is continued in the exhibited piece by the use of new methods.

Nelson Guiswé

Konrad Amrhein LaundryWrack IV

Konrad Amrhein

LaundryWrack IV

2024 Konrad Amrhein

kamrhein27@gmail.com

| @konrad _vg _amrhein

DEU

Mikrofonierter Wäscheständer, gespielt mit Geigenbögen und Wäscheklammern

Wie klingt ein Wäscheständer? Konrad Amrhein begibt sich mit seinem elektroakustischen Experiment „LaundryWrack“ auf die Suche und entdeckt das mehr als 100 Jahre alte Haushaltsgerät als Instrument. Gestrichen mit dem Geigenbogen, perkussiv geschlagen oder über kleine Löcher im Metallgestänge gesungen entfaltet sich eine ganz eigene und einzigartige Musikalität. Abgenommen wie eine E-Gitarre über ein Pick-Up-Mikrofon.

Auf diese Weise gefaltet, aufgespannt und oft verbogen bekommt das unterschätzte und übersehene Objekt etwas Figürliches, einen fast tänzerischen Charakter. Der Wäscheständer wird zum Akteur und führt uns in den Konflikt. Sorgearbeit, Rollenbilder, gesellschaftliches Zusammenleben in Familie, WG oder Partnerschaft. Der Wäscheständer gespielt von einem biologischen Mann macht wütend. Soll man jetzt auch noch applaudieren? Und vor allem: Wann fängt er endlich an, die Wäsche aufzuhängen? Aber der Mann prokrastiniert. Spielt noch ein Lied. Schlägt noch eine klagende Melodie in die Seiten des „LaundryWrack“. Konrad Amrhein sagt über seine Arbeit: „Ich spiele den Wäscheständer so lange, bis es mir gelingt, die Sorgearbeit in meinen Beziehungen fair zu verteilen. So wie die nasse Wäsche auf dem Wäscheständer, damit er nicht kippt.“

Und die Symbolik lässt sich noch weitertreiben. Denn das Objekt erscheint vielleicht gerade auch deshalb so fehl am Platz im Fokus der Aufmerksamkeit, weil es in Wohnungen und Häusern normalerweise versteckt wird. Hinter Schränken, im Keller oder der Vorratskammer wird er unsichtbar gemacht. Unsichtbar wie die alltägliche Sorgearbeit, die bis heute vor allem von Frauen erledigt wird.

Zeit also, den Wäscheständer hervorzuholen. Ihn in den Mittelpunkt zu stellen und ihn vor allem von Männern spielen zu lassen. Und vielleicht wird dann auch aus dem Zwiegespräch ein sinniger Dialog. Darüber sagt Konrad Amrhein, er wolle „aus dem Konflikt beziehungsweise der Auseinanderfaltung in die innige Beziehung.“

ENG

Microphoned clothes horse, played with violin bows and clothespins

Folded, stretched and often bent in this way, the underestimated and overlooked object takes on a figurative, almost dance-like character. The clothes horse becomes an actor and leads us into conflict. Care work, role models, social coexistence in families, shared flats or partnerships. The clothes horse played by a biological man makes us angry. Should we ap- plaud now? And above all: when will he finally start hanging up the washing? But the man is procrastinating. Plays another song. Strikes another plaintive melody into the pages of the „LaundryWrack“. Konrad Amrhein says about his work: „I play the clothes horse until I manage to distribute the care work in my relationships fairly. Just like the wet laundry on the clothes horse, so that it doesn‘t tip over.“

And the symbolism can be taken even further. Perhaps the object seems so out of place as the center of attention precisely because it is usually hidden in apartments and houses. It is made invisible behind cupboards, in the cellar or in the pantry. Invisible like the everyday care work that is still mainly done by women.

So it‘s time to bring out the clothes horse. To put it in the spotlight and let it be played by men in particular. And perhaps the dialogue will then become a meaningful dialogue. Konrad Amrhein says that he wants „out of the unfolded conflict into intense communion between object and human“.

Esther Starke

Saina Baekhtiyar Nebula of Perception

Saina Baekhtiyar

Nebula of Perception

Saina Baekhtiyar

sainabaekhtiyar.com | saina9artist@gmail.com | @saina.archidance

2024

DEU

Mischtechnik, 25 x 25 cm

Als eine Hommage an die unendlichen Weiten des Weltraums und die faszinierenden Eigen- schaften von Nebeln schafft Saina Mokhtar Baekhtiyars Kunstwerk „Nebula of Perception“ eine beeindruckende Verbindung zwischen dem Kosmischen und dem Irdischen. Baekhtiyar ist eine 34-jährige iranische Künstlerin, die nach Deutschland ausgewandert ist. Sie studierte Architektur und Tanz und praktizierte schon Kunst, bevor sie an die Kunstakademie in München wechselte. Bereits als Jugendliche entwickelte sie ein tiefes Interesse an Astronomie und studierte den Weltraum an einem astronomischen Forschungszentrum (Adib Astrocenter), wo sie viel über den Kosmos lernen und auch experimentieren konnte. Inspiriert von der Beobachtung des Pferdekopfnebels (42) in der Orion-Konstellation erschuf sie ein Kunstwerk aus Stahlgeflecht, Acryl, Essig, Metallpulver und Schleim. Das Werk schwebt frei im Raum, rund 2 cm über dem Sockel, und kann sich um die eigene Achse in beide Richtungen bewegen. Es ist eine Arbeit aus einer Reihe von Skulpturen zum gleichnamigen Thema, die jede für sich und im Ganzen die „Nebula of Perception“-Serie darstellen. „Nebula of Perception“ symbolisiert das Leben und die menschenförmigen Kreaturen im Pferdekopfnebel, ihre Interaktionen mit der Erde und der Umwelt. Die Darstellung von Schwerkraft und Bewegung erfolgt durch die Art und Weise, wie das Kunstwerk sich um die eigene Achse dreht und schwingt, was den Eindruck erweckt, als würde es seine Gestalt verändern. Saina Mokhtar Baekhtiyar schafft es mit ihrem Werk „Nebula of Perception“, wissenschaftliche Konzepte wie Astronomie und physikalische Interaktionen in eine künstlerische Form zu überführen. Durch die Kombination von verschiedenen Materialien und Techniken sowie Bewegung im freien Raum erreicht sie ein multidimensionales Erlebnis, das die Betrachter*innen auf eine Reise zwischen den Welten mitnimmt.

ENG

mixed media, 25 x 25 cm

As a tribute to the infinite expanses of space and the fascinating properties of nebulae, Saina Mokhtar Baekhtiyar’s artwork „Nebula of Perception“ creates an impressive connection between the cosmic and the earthly. Saina Mokhtar Baekhtiyar is a 34-year-old Iranian artist who emigrated to Germany. She studied architecture and dance and was already practicing art before transferring to the Academy of Fine Arts in Munich. As a teenager, she developed a deep interest in astronomy and studied space at an astronomical research center (Adib Astrocenter), where she could learn about the cosmos and perform experiments. Inspired by the observation of the Horsehead Nebula (42) in the Orion constellation, she created an artwork made of steel mesh, acrylic, vinegar, metal powder, and slime. The piece floats freely in the air about 2 cm above the base and can rotate on its axis in both directions. It is a sculpture from a series of sculptures on the same theme, each representing and collectively forming the „Nebula of Perception“ series. „Nebula of Perception“ symbolizes life and humanoid creatures in the Horsehead Nebula, their interactions with Earth, and the environment. The depiction of gravity and movement is conveyed through the way the artwork rotates and oscillates on its axis, giving the impression of changing shape. With her work „Nebula of Perception,“ Saina Mokhtar Baekhtiyar succeeds in translating scientific concepts like as- tronomy and physical interactions into an artistic form. By combining various materials and techniques with movement in free space, she achieves a multidimensional experience that takes the viewer on a journey between worlds.

Bahar Najafi

Noemi Calzavara RECALL | A Ripple, a Singing Wave and a Vanishing Sand Castle

Noemi Calzavara

RECALL | A Ripple, a Singing Wave and a Vanishing Sand Castle

2024 Noemi Calzavara

noemicalzavaraa@gmail.com | @_.origami._

DEU

Körper und Stimme

Calzavara ist im Contemporary Dance ausgebildet und fasziniert von dessen Fähigkeit zur Transformation - insbesondere bei der Verkörperung von Naturphänomenen. Für die Künst- lerin liegt in dem eindringlichen Widerspruch, wenn ein menschlicher Körper Nichtmenschli- ches verkörpert, poetisches Potential. Und doch: Beide Körper, ihr eigener wie auch die Physis des Wassers, bestehen aus Materie.

„Embodiment“ versteht Calzavara als aufeinander bezogene Wirklichkeit von Kennen und Werden. Diese ist von zentraler Bedeutung für ihre mehrstündige Performance. Ausgehend vom Studium der Dynamik und Rhythmik der Wellen sowie ihrer eigenen Muskelkontrolle und -entspannung setzt sie ihre Beobachtungen in Wellen verkörpernden Bewegungen um, wird zu dem, was sie erkannt hat. Die Performance zeigt ihren stark kontemplativen Fokus, selbst eingenommen vom Momentum, das sie in Bewegung setzen möchte.

“We do not need a storyline to be satisfied.” Wir müssen uns nur dem Geschehen aussetzen – und uns davon unterbrechen lassen. In dem, was wir tun, wie wir über uns denken, während wir dasitzen, zusehen, atmen. Während die Wellen sich an die Küste spülen, wo wir barfüßig sitzen und unsere Sandburgen, wie Calzavaras Körperskulpturen, langsam zusammenfallen. Und wieder Teil des beständigen Kommens und Gehens werden.

Sie nennt es „Contemplative Dramaturgy“: eine betrachtende Dramaturgie, die aus Elementen besteht, die keiner Logik folgen, und die auf eine Weitung der konventionellen Wahrnehmung abzielt. Der Wechsel zwischen den einzelnen Elementen, die Wiederholung und Ansammlung sind analog zur wachsenden Intensität, dem Verschmelzen und Ineinander-Übergehen der Wellen komponiert. Entsprechend ist der Sound auf ein Minimum reduziert: einzig die Reibung des Körpers mit dem Boden und die vereinzelte Nachahmung von transzendent anmutendem Walgesang sind Teil der Soundcape ihrer Performance. „I wish for the people to let the rhythm and the musicality of the waves soothe their being.”

ENG

Body and voice

Having a background in contemporary dance, Calzavara’s chosen medium of communica- tion is her own body. Its ability to transform is fascinating her, especially when it comes to her “practice of embodiment” as she translates phenomenons of nature into bodily movements. According to the artist, the intriguing paradox of the human body incorporating what is non- human inhabits poetic potential. And still: both her own body as well as the “bodies of water” are made of matter.

The embodiment - which Calzavara understands as “the entangled practice of knowing and becoming” - is central to her performance presented during this “Annual Exhibition 2024” and lasting several hours. The study of the dynamics and rhythms of waves, as well as musc- le control and relaxation of the body, enabled her to transfer her observations into a variety of movements embodying waves, thus “becoming what she knows”. Doing this, the artist reveals a very contemplative focus, absorbed in the very momentum she dares to create. “We do not need a storyline to be satisfied. We just need to look at it.” And be interrupted in what we do. And in how we think about us as we just sit, and watch, and breathe. As the waves reach the seashore where we sit barefoot and our sandcastles, like Calzavara’s body sculptures, slowly crumble to the ground. And again, take part in the ongoing rhythm of the coming and going of the waves.

In order to go beyond the conventions of perception, her “contemplative dramaturgy” is all about elements, not about logic. Their alternation, repetition and addition are composed analogous to waves growing in intensity and merging and blending into one another. Conse- quently, the soundscape too is reduced to a minimum: to the friction of the body meeting the floor and the occasional imitation of singing whales, as if coming from a transcendent distan- ce. “I wish for the people to let the rhythm and the musicality of the waves soothe their being.”

Anna Spiekermann

Nena Cermak PARTICULATOR

Nena Cermak

PARTICULATOR

Nena Cermak

nenacermak.com | info@nenacermak.com | @nena_cermak

PARTICULATOR

Faser, Drahtgewebe, ca. 300 x 200 x 12 cm

2020

Der „PARTICULATOR“ zeigt viele kleine einzelne Teilchen, die sich, einem Rhizom gleich, zu- sammenfinden und ausbreiten. Dabei ist jedes Teilchen ein individuelles Geschöpf aus Nena Cermaks generiertem Kosmos „COSMILUTION“, mit dem sie einen Paradigmenwechsel hin zu Gleichheit, Gerechtigkeit, Loyalität und Frieden anstrebt. Es soll eine bessere Zukunft für alle geben. Deshalb kreiert Nena Cermak immer wieder neue Wesen, die sich artenübergreifend zwischen Mensch, Tier, Maschine und Pflanze entwickeln. Denn darum geht es ihr: nie endende interdisziplinäre Kommunikation kombiniert mit einer Vereinigung aller Arten, um eine vielversprechende Lösung für eine bessere Zukunft zu finden, in der die Rettung unserer gegenwärtigen Existenz verwirklicht wird.

Die Arbeit zeigt die politischen Verhältnisse in „COSMILUTION“, die auf tief verwurzelten Prinzipien der Gleichberechtigung basieren. Jedes einzelne Teil nämlich, und sei es noch so klein, ist ebenso wichtig wie das große Ganze. Diese Gleichstellung der Unterschiedlichkeit spiegelt sich in der Vielfalt der Formen, Farbnuancen und Organismen des Objekts wider. Es wird deutlich, dass heteropatriarchale Systeme hier längst überwunden sind.

Es geht um eine diverse Gemeinschaft, verdeutlicht durch das Material Stoff, das für Nena Cermak meist für Fleischliches und Organisches steht. Unterschiedliche Farbnuancen zeigen, dass es keine Rolle spielt, welche Herkunft, welches Geschlecht oder Nichtgeschlecht, welche Religion oder welchen Glauben man hat.

Die metaphorische Verwendung des Rhizoms, eines biologischen Wurzelsystems, bietet eine Perspektive auf Strukturen und Systeme, die auf Vielfalt, Vernetzung und Dezentralisierung setzen und damit traditionelle Hierarchien in Frage stellen.
Betrachten wir diese Arbeit also als ein sich ausbreitendes Netzwerk von Verbindungen, in dem jeder Punkt mit jedem anderen verbunden sein kann und jeder kleine Teil existenziell für das Gesamte ist, während alles im Fluss bleibt.

ENG

fibre, wire mesh, ca. 300 x 200 x 12 cm

2020

The “PARTICULATOR” shows many small individual particles that come together and spread out like a rhizome. Each particle is an individual creature from Nena Cermak‘s generated cosmos „COSMILUTION“, with which she strives for a paradigm shift towards equality, justice, loyalty and peace. There should be a better future for everyone. That is why Nena Cermak is constantly creating new beings that evolve across species between humans, animals, machines and plants. Because that is what she is all about: never-ending interdisciplinary communication combined with the unification of all species in order to find a promising solution for a better future in which the rescue of our present existence is realized.

The work shows the political relations in “COSMILUTION”, which are based on deep principles of equality. Each individual part, no matter how small, is just as important as the whole. This equality of diversity is reflected in the variety of forms, colour nuances and organisms of the object.

It becomes clear that heteropatriarchal systems have already been overcome here.
It is about a diverse community, emphasized by the material fabric, which for Nena Cermak mostly stands for the fleshy and organic. Different shades of colour show that it doesn‘t matter what origin, gender or non-gender, religion or belief you have.
The metaphorical use of the rhizome, a biological root system, offers a perspective on struc- tures and systems that rely on diversity, networking and decentralization, and consequently question traditional hierarchies.
So let‘s look at this work as an expanding network of connections, in which every point can be connected to every other and every small part is essential for the whole, while everything remains fluid.

Vivien Blessing

Lea Geerkens I Spy with My Little Eye

Lea Geerkens

I Spy with My Little Eye

Lea Geerkens

lea.geerkens@gmx.de | @leandravongurkens

2024

DEU

Video, 16 min

Anhand ihres Filmes „Ich sehe was, was du nicht siehst“ porträtiert Lea Geerkens den Zustand Freihams, eines schnell wachsendes Neubaugebiets im Münchner Westen. Seit April 2024 arbeitet sie im Rahmen von Public Art München mit der Architektin und Urbanistikstudentin Helena Eichlinger an der Umsetzung ihres performativen und interdisziplinären Projekts „Kaleidoskop.Freiham“. Neben der filmisch-choreographischen Recherche mit Performer*innen aller Altersstufen bespielen die beiden Künstlerinnen eine noch unbebaute Wiese mit Koch- und Kinoabenden.

Den Prozess der regelmäßigen Besuche in Freiham begleitete Geerkens mit einem Film, in dem ihre choreografische filmische Recherche im öffentlichen Raum dargestellt wird. In Zusammenarbeit mit einer Schulklasse aus der Nachbarschaft schafft sie es, anhand der Stadtentwicklung Freihams Themen wie Veränderung, Fragilität und Vergänglichkeit von Orten, insbesondere von Neubaugebieten, darzustellen.

Bei der konkreten Ausgestaltung des Konzepts kommt es Geerkens vor allem darauf an, von den Kindern zu lernen und mit ihnen den Ist-Zustand Freihams, das Verschwinden von Wiesen oder die Veränderung der Schuttberge und Baustellen wahrzunehmen und zu bespielen. In dieser Zusammenarbeit erforscht sie, wie der eigene Körper als künstlerisches Medium ein- gesetzt werden kann, um mit der Umgebung zu interagieren und Geschichten zu erzählen. Während der performativen Recherche trifft das Vermessen eines Ortes mit dem Körper auf „Embodiments“ von Baustellenfahrzeugen, Häusern und Wiesen. Die Ernsthaftigkeit des The- mas bekommt durch Kostüme, die die klassische Neubauarchitektur zitieren, sowie durch gesammeltes Audiomaterial der Kinder eine gewisse Leichtigkeit. Die statischen Aufnahmen der einzelnen Szenen ermöglichen es den Betrachter*innen, den öffentlichen Raum als Bühne zu verstehen.

Während der Vorbereitung und der Umsetzung des Projekts stellt sich Geerkens nicht nur die Frage nach dem „wie“, sondern auch nach dem „womit“: „Wie interagiert mein Körper mit meiner Umwelt?“ und „womit könnte man dies ausdrücken?“. Dabei wird auch wichtig, welche Rolle diese Fragen in einer Zeit klimatischer Veränderungen spielen.

ENG

video, 16 min

In her film “Ich sehe was, was du nicht siehst”, Lea Geerkens portrays the state of Freiham, a rapidly growing development area in the west of Munich.
Since April 2024, she has been working with the architect and urban studies student Helena Eichlinger on the realisation of her performative and interdisciplinary project „Kaleidoskop. Freiham“ as part of Public Art Munich. In addition to filmic and choreographic research with performers of all ages, the two artists will be using an undeveloped meadow for cooking and cinema evenings.

They accompanied the process of regular visits to Freiham with a film in which their choreographic, cinematic research in public space is presented.
In collaboration with a school class from the neighbourhood, Lea Geerkens uses Freiham‘s urban development to illustrate themes such as change, fragility and the transience of places, especially new development areas.

In the concrete realisation of the concept, Geerkens is primarily interested in learning from the children and working with them to perceive and play with the current state of Freiham, with the disappearance of meadows or the change in the piles of rubble and building sites. In this collaboration, they explore together how their own bodies can be used as an artistic medium to interact with the environment and tell stories.

During the performative research, the surveying of a place with the body meets embodiments of construction site vehicles, houses and meadows. The seriousness of the subject is given a certain lightness by costumes that quote the classic architecture of new buildings and by audio material collected by the children. The static shots of the individual scenes enable the viewer to understand the public space as a stage.

Laura Engel

Lea Geerkens

I Spy With My Little Eye

Lea Geerkens

lea.geerkens@gmx.de | @leandravongurkens

2024

DEU

Video, 16 min

Anhand ihres Filmes „Ich sehe was, was du nicht siehst“ porträtiert Lea Geerkens den Zustand Freihams, eines schnell wachsendes Neubaugebiets im Münchner Westen. Seit April 2024 arbeitet sie im Rahmen von Public Art München mit der Architektin und Urbanistikstudentin Helena Eichlinger an der Umsetzung ihres performativen und interdisziplinären Projekts „Kaleidoskop.Freiham“. Neben der filmisch-choreographischen Recherche mit Performer*innen aller Altersstufen bespielen die beiden Künstlerinnen eine noch unbebaute Wiese mit Koch- und Kinoabenden.

Den Prozess der regelmäßigen Besuche in Freiham begleitete Geerkens mit einem Film, in dem ihre choreografische filmische Recherche im öffentlichen Raum dargestellt wird. In Zusammenarbeit mit einer Schulklasse aus der Nachbarschaft schafft sie es, anhand der Stadtentwicklung Freihams Themen wie Veränderung, Fragilität und Vergänglichkeit von Orten, insbesondere von Neubaugebieten, darzustellen.

Bei der konkreten Ausgestaltung des Konzepts kommt es Geerkens vor allem darauf an, von den Kindern zu lernen und mit ihnen den Ist-Zustand Freihams, das Verschwinden von Wiesen oder die Veränderung der Schuttberge und Baustellen wahrzunehmen und zu bespielen. In dieser Zusammenarbeit erforscht sie, wie der eigene Körper als künstlerisches Medium ein- gesetzt werden kann, um mit der Umgebung zu interagieren und Geschichten zu erzählen. Während der performativen Recherche trifft das Vermessen eines Ortes mit dem Körper auf „Embodiments“ von Baustellenfahrzeugen, Häusern und Wiesen. Die Ernsthaftigkeit des The- mas bekommt durch Kostüme, die die klassische Neubauarchitektur zitieren, sowie durch gesammeltes Audiomaterial der Kinder eine gewisse Leichtigkeit. Die statischen Aufnahmen der einzelnen Szenen ermöglichen es den Betrachter*innen, den öffentlichen Raum als Bühne zu verstehen.

Während der Vorbereitung und der Umsetzung des Projekts stellt sich Geerkens nicht nur die Frage nach dem „wie“, sondern auch nach dem „womit“: „Wie interagiert mein Körper mit meiner Umwelt?“ und „womit könnte man dies ausdrücken?“. Dabei wird auch wichtig, welche Rolle diese Fragen in einer Zeit klimatischer Veränderungen spielen.

ENG

video, 16 min

In her film “Ich sehe was, was du nicht siehst”, Lea Geerkens portrays the state of Freiham, a rapidly growing development area in the west of Munich.
Since April 2024, she has been working with the architect and urban studies student Helena Eichlinger on the realisation of her performative and interdisciplinary project „Kaleidoskop. Freiham“ as part of Public Art Munich. In addition to filmic and choreographic research with performers of all ages, the two artists will be using an undeveloped meadow for cooking and cinema evenings.

They accompanied the process of regular visits to Freiham with a film in which their choreographic, cinematic research in public space is presented.
In collaboration with a school class from the neighbourhood, Lea Geerkens uses Freiham‘s urban development to illustrate themes such as change, fragility and the transience of places, especially new development areas.

In the concrete realisation of the concept, Geerkens is primarily interested in learning from the children and working with them to perceive and play with the current state of Freiham, with the disappearance of meadows or the change in the piles of rubble and building sites. In this collaboration, they explore together how their own bodies can be used as an artistic medium to interact with the environment and tell stories.

During the performative research, the surveying of a place with the body meets embodiments of construction site vehicles, houses and meadows. The seriousness of the subject is given a certain lightness by costumes that quote the classic architecture of new buildings and by audio material collected by the children. The static shots of the individual scenes enable the viewer to understand the public space as a stage.

Laura Engel

Lea Geerkens

I Spy With My Little Eye

Lea Geerkens

lea.geerkens@gmx.de | @leandravongurkens

2024

DEU

Video, 16 min

Anhand ihres Filmes „Ich sehe was, was du nicht siehst“ porträtiert Lea Geerkens den Zustand Freihams, eines schnell wachsendes Neubaugebiets im Münchner Westen. Seit April 2024 arbeitet sie im Rahmen von Public Art München mit der Architektin und Urbanistikstudentin Helena Eichlinger an der Umsetzung ihres performativen und interdisziplinären Projekts „Kaleidoskop.Freiham“. Neben der filmisch-choreographischen Recherche mit Performer*innen aller Altersstufen bespielen die beiden Künstlerinnen eine noch unbebaute Wiese mit Koch- und Kinoabenden.

Den Prozess der regelmäßigen Besuche in Freiham begleitete Geerkens mit einem Film, in dem ihre choreografische filmische Recherche im öffentlichen Raum dargestellt wird. In Zusammenarbeit mit einer Schulklasse aus der Nachbarschaft schafft sie es, anhand der Stadtentwicklung Freihams Themen wie Veränderung, Fragilität und Vergänglichkeit von Orten, insbesondere von Neubaugebieten, darzustellen.

Bei der konkreten Ausgestaltung des Konzepts kommt es Geerkens vor allem darauf an, von den Kindern zu lernen und mit ihnen den Ist-Zustand Freihams, das Verschwinden von Wiesen oder die Veränderung der Schuttberge und Baustellen wahrzunehmen und zu bespielen. In dieser Zusammenarbeit erforscht sie, wie der eigene Körper als künstlerisches Medium ein- gesetzt werden kann, um mit der Umgebung zu interagieren und Geschichten zu erzählen. Während der performativen Recherche trifft das Vermessen eines Ortes mit dem Körper auf „Embodiments“ von Baustellenfahrzeugen, Häusern und Wiesen. Die Ernsthaftigkeit des The- mas bekommt durch Kostüme, die die klassische Neubauarchitektur zitieren, sowie durch gesammeltes Audiomaterial der Kinder eine gewisse Leichtigkeit. Die statischen Aufnahmen der einzelnen Szenen ermöglichen es den Betrachter*innen, den öffentlichen Raum als Bühne zu verstehen.

Während der Vorbereitung und der Umsetzung des Projekts stellt sich Geerkens nicht nur die Frage nach dem „wie“, sondern auch nach dem „womit“: „Wie interagiert mein Körper mit meiner Umwelt?“ und „womit könnte man dies ausdrücken?“. Dabei wird auch wichtig, welche Rolle diese Fragen in einer Zeit klimatischer Veränderungen spielen.

ENG

video, 16 min

In her film “Ich sehe was, was du nicht siehst”, Lea Geerkens portrays the state of Freiham, a rapidly growing development area in the west of Munich.
Since April 2024, she has been working with the architect and urban studies student Helena Eichlinger on the realisation of her performative and interdisciplinary project „Kaleidoskop. Freiham“ as part of Public Art Munich. In addition to filmic and choreographic research with performers of all ages, the two artists will be using an undeveloped meadow for cooking and cinema evenings.

They accompanied the process of regular visits to Freiham with a film in which their choreographic, cinematic research in public space is presented.
In collaboration with a school class from the neighbourhood, Lea Geerkens uses Freiham‘s urban development to illustrate themes such as change, fragility and the transience of places, especially new development areas.

In the concrete realisation of the concept, Geerkens is primarily interested in learning from the children and working with them to perceive and play with the current state of Freiham, with the disappearance of meadows or the change in the piles of rubble and building sites. In this collaboration, they explore together how their own bodies can be used as an artistic medium to interact with the environment and tell stories.

During the performative research, the surveying of a place with the body meets embodiments of construction site vehicles, houses and meadows. The seriousness of the subject is given a certain lightness by costumes that quote the classic architecture of new buildings and by audio material collected by the children. The static shots of the individual scenes enable the viewer to understand the public space as a stage.

Laura Engel

Zahra Ghadimian My heart my roots

Zahra Ghadimian

My heart my roots

Zahra Ghadimian

zahraghadimian.com | ghadimian.zahta@gmail.com | @zahra_ghadimian

2024

DEU

Installation; Ton, Wolle, 150 x 200 cm

Das Gefühl der ewigen inneren Zerrissenheit und die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat sind das zentrale Thema von Zahra Ghadimians Kunstwerk „My heart my roots“. Zahra Ghadimian ist eine Künstlerin aus Maragheh, einer Stadt im Nordwesten Irans. Sie hat eine Zeit lang in der Nähe von Teheran gelebt, bevor sie nach Florenz und schließlich nach München ausge- wandert ist. Das Kunstwerk besteht aus vielen kleinen, ca. 0,5-7 cm großen Keramik-Skulptu- ren, die durch rote Wollfäden miteinander verbunden sind, die zu einer kugelförmigen Struktur zusammenlaufen. Diese Struktur symbolisiert die Heimat von Zahra Ghadimian. Die kleinen Skulpturen stehen für die vielen Menschen und Orte aus dem Leben der Künstlerin, die sie auf ihrem langen Weg nach Deutschland zurücklassen musste. Der Faden symbolisiert die emo- tionalen Verbindungen zu diesen Menschen und Orten, die trotz der physischen Distanz bestehen bleiben. Dadurch möchte die Künstlerin das Gefühl vermitteln, wie diese Verbindungen mit ihrer Heimat ihre Identität prägen. Einerseits möchte Zahra Ghadimian mit ihrer Arbeit ihre eigene, sehr persönliche Geschichte erzählen und ihren inneren Gefühlen Ausdruck verleihen. Andererseits spricht das Werk eine universelle Sprache der Liebe, des Schmerzes und der Hoffnung. Es gibt den Geschichten von Millionen von Migrant*innen, die ebenfalls ihre Heimat und Familien zurücklassen mussten und ein ganzes Leben verloren haben, eine Stimme.

ENG

installation; clay, wool, 150 x 200 cm

The feeling of eternal inner conflict and the longing for a lost homeland are the central themes of Zahra Ghadimian‘s artwork „My Heart My Roots.“ Zahra Ghadimian is an artist from Maragheh, a city in northwestern Iran. She lived near Tehran for some time before emigrating to Florence and finally to Munich. The artwork consists of many small ceramic sculptures, approximately 0.5-7 cm in size, connected by red wool threads that converge into a spherical structure. This spherical structure symbolizes the artist‘s homeland. The small sculptures represent the many people and places from the artist‘s life that she had to leave behind on her long journey to Germany. The thread symbolizes the emotional connections to these people and places, which remain despite the physical distance. Through this, the artist aims to convey how these connections to her homeland shape her identity. On one hand, Zahra Ghadimian wants to tell her own very personal story and express her inner feelings through her work. On the other hand, the artwork speaks a universal language of love, pain, and hope. It gives a voice to the stories of millions of migrants who also had to leave their homes and families behind, losing an entire life.

Bahar Najafi

Barbara Karrer Toni Favara

Barbara Karrer

Toni Favara

Barbara Karrer

barbara.karrer@gmx.de | @barbara.karrer

2024

DEU

Kurz-Dokumentarfilm, 6 min

„Deine Spuren im Sand..., die ich gestern noch fand..., hat die Flut mitgenommen...“.

Eben noch auf dem Markt einer sizilianischen Kleinstadt, spaziert man im nächsten Moment durch die grauen und brüchigen Straßen von Favara (Sizilien) und hört sich an, wie der Frem- de neben einem deutsche Schlager aus den 70er Jahren singt. Der Kurz-Dokumentarfilm „Toni Favara“ von Barbara Karrer will genau diese merkwürdige Situation einfangen. Eine intime Be- gegnung, die den Betrachtenden in das Leben von Toni einführt. Der 82-jährige Mann stammt aus Favara und lebt dort, seitdem er von seiner Zeit als Gastarbeiter in Deutschland zurückge- kehrt ist. Auf einem Markt in der Kleinstadt begegnet er der deutschen Künstlerin und beginnt eine Sprache zu sprechen, die er jahrzehntelang nicht mehr gesprochen hat. Eine Sprache, die ihn an eine Zeit erinnert, in die er heute gerne zurückkehren möchte. Der Film zeigt die Straßen von Favara, die während des Gesprächs aufgenommen wurden. Zu hören sind Ausschnitte aus dem Gespräch zwischen der Künstlerin und dem ehemaligen Gastarbeiter sowie Um- gebungsgeräusche. Durch die visuelle Reduktion auf die Straße wird der Zuschauer gezwun- gen, sich auf das gesprochene Wort und die Geschichte zu konzentrieren, und gleichzeitig wird eine plakative Darstellung des schlechten Zustands der Stadt vermieden. Die Geräusche der Straße, Schritte und andere Hintergrundgeräusche schaffen eine authentische Klangland- schaft, die die Geschichte des ehemaligen Gastarbeiters unterstützt. Toni spricht über seine Rückkehr nach Italien und seine Reflexionen über seine Zeit in Deutschland, was einen tiefen Einblick in die Erfahrungen von Arbeitsmigrant*innen bietet. Dabei werden Themen wie Nost- algie, Verlust und das Gefühl des Dazwischen-Seins verhandelt. Der Spaziergang in Beglei- tung von Tonis Erzählung ist zudem eine Einladung zur Reflexion über das Altern und über die Vergänglichkeit des eigenen Lebens.

Hinweis zu einer weiteren Arbeit der Künstlerin: Experimentelle (flinta*) Sound Performance mit Léa Manoussakis Di-Bona, Caroline Kretschmer, Barbara Karrer und Gäst*innen im Gar- tenhaus und den umliegenden Grünflächen. Termine siehe Programm auf der Webseite der Jahresausstellung.

ENG

short documentary film, 6 min

„Deine Spuren im Sand..., die ich gestern noch fand..., hat die Flut mitgenommen,...“.

One minute you‘re at the market in a small Sicilian town, the next you‘re walking through the grey and crumbling streets of Favara (Sicily) listening to a stranger singing German pop songs from the 1970s next to you. The short documentary film „Toni Favara“ by Barbara Karrer aims to capture precisely this strange situation. An intimate encounter that introduces the viewer to Toni‘s life. The 82-year-old man comes from Favara and has lived there ever since he returned from his time as a guest worker in Germany. He meets the German artist at a market in the small town and begins to speak a language that he has not spoken for de- cades. A language that reminds him of a time to which he would now like to return. The film shows the streets of Favara, which were recorded during the conversation. Excerpts from the conversation between the artist and the former guest worker as well as ambient sounds can be heard. By visually reducing the film to the street, the viewer is forced to concentrate on the spoken word and the story, while at the same time avoiding a striking depiction of the poor state of the city. The sounds of the street, footsteps and background noises create an authentic soundscape that supports the story of the former guest worker. Toni talks about his return to Italy and his reflections on his time in Germany, offering a deep insight into the experiences of migrant workers. Themes such as nostalgia, loss and the feeling of being in- between are explored. In addition, the walk accompanied by Toni‘s voice is an invitation to reflect on ageing and the transience of one‘s own life.

Sabrina Ahm

Reference to another work by the artist:
Experimental (flinta*) sound performance with Léa Manoussakis Di-Bona, Caroline Kretsch- mer, Barbara Karrer and guests in the garden house of the academy and surrounding green spaces. For dates see program on the website of the Jahresausstellung.

Kyra Lehmann Echoes of Innocence

Kyra Lehmann

Echoes of Innocence

Kyra Lehmann

kyragumilevo@web.de | @kyra.lmn

2024

DEU

Performance, Sand, 200 x 300 x 20 cm, 1,2 m2

Was nützt es, wenn nichts garantiert ist und nichts Bestand hat?

In ihrer Live-Performance „Echoes of Innocence“ im Vestibül vermittelt Kyra Lehmann anhand eines Sandkastens eine Geschichte über das Erwachsenwerden und sich Entwickeln. Sand – das von ihr gewählte Medium – hat das Potenzial, unsere Umwelt auf fantasievolle Weise zu gestalten und zu formen, und ist daher ein Symbol für Kreativität und Spiel. Der Spaß und die Freiheit, die das Spielen mit Sand mit sich bringt, symbolisieren ein Kindheitsgefühl – unschuldig und ein Spiegelbild des Wachstums.

Aber Strukturen aus Sand sind auch zerbrechlich und können leicht bröckeln: Lehmann bewegt sich durch den Sand, manchmal spielend, manchmal kämpfend, und zeigt so die Höhen und Tiefen, die wir alle mit dem Älterwerden erleben. Im weiteren Verlauf der Aufführung werden die schwierigeren Seiten des Erwachsenwerdens thematisiert: der Umgang mit Herausforderungen und die Erkenntnis, dass man nicht alles kontrollieren kann. Lehmann verwendet expressive Bewegungen und dynamische Interaktionen mit der Umgebung, um Gefühle wie Frustration und den Kampf, seinen Weg zu finden, zu vermitteln: Können wir akzeptieren, dass das Streben nach absoluter Selbsterkenntnis von vornherein eine unmögliche Aufgabe ist? Aufgrund seiner feinen und lockeren Beschaffenheit kann Sand leicht umgestaltet und verformt werden - ein Symbol für die Veränderungen, die jeder durchläuft. Es ist allerdings auch möglich, Frieden in der Tatsache zu finden, dass nichts gleichbleibt: Wenn das Leben immer in Bewegung ist, müssen wir uns auf die Gegenwart einlassen. Aber es hat auch etwas Schönes, im Augenblick zu sein und sich in das Unbekannte zu stürzen.

Im Idealfall regt Lehmanns Performance zum Nachdenken an, wie wir unser eigenes Leben sehen und verstehen: Ist unsere Geschichte wirklich ein abgeschlossener Prozess, oder können wir sie jederzeit neu interpretieren? Und wie viel Einfluss hat die Vergangenheit auf die Gegenwart?

ENG

performance; sand, 200 x 300 x 20 cm, 1,2 m2

What’s the point if nothing is guaranteed and nothing lasts?

In her live performance “Echoes of Innocence” in the Vestibül, Lehmann uses a sandbox to tell a story about growing up and maturing. Sand - as her medium of choice - has the potential to create and shape our environment in imaginative ways, and is therefore a symbol for creativity and play. The fun and free nature of playing with sand symbolizes the essence of childhood – innocent, ever-changing, and reflective of growth.

But sand structures are also fragile and can crumble easily: Lehmann moves through the sand, sometimes playing, other times struggling, showing the ups and downs we all face as we get older. As the performance goes on, it starts to show the harder parts of growing up: dealing with challenges and learning that not everything can be controlled. Here, Lehmann employs expressive movements and dynamic interactions with the environment to convey emotions such as frustration and the struggle to find one’s path: can we accept that the quest for absolute self-knowledge is an inherently impossible task?

Due to its fine and loose nature, sand can easily be reshaped and shifted – a symbol for the changes everyone goes through. It is possible, however, to find peace in the fact that nothing stays the same: when life is always moving, we have to commit to the present. But there’s also something beautiful about being in the moment and in embracing the unknown. Ideally, watching Lehmann’s performance is a thought-provoking experience about how we see and understand our own lives: is our history really a closed process, or can we reinterpret it at any time? And how much impact does the past have on the present?

Nikolina Webers

Sara Mayoral Untitled (Life Essence)

Stephanie Olszewski Confession (Show Your Body)

Stephanie Olszewski

Confession (Show Your Body)

2024

Stephanie Olszewski

truthisacuriousparadox.net | patania.ruralis@gmail.com | @hheekkaattee

DE

4K Video + Ton, 15 min

Es ist ein einfaches Arrangement: eine Kamera, die filmt, eine Person, die spricht, und ein Text, der rezitiert wird. Es ist ein Interview ohne Interviewer, aber mit einer Assemblage aus Textfragmenten, die den Kern des Gezeigten bilden: Sie entstammen verschiedenen Quellen wie Interviews mit bekannten US-amerikanischen Serienkillern, öffentlichen Aussagen von Politikern aus Kriegsgebieten und Liedtexten von Black-Metal-Alben. Sie gehen ineinander über, formen eine Collage aus Phrasen, die ein Thema eint: die Fähigkeiten des Menschen zum Bösen. „Homo homini lupus est.“ Neben der Erforschung des sogenannten Bösen und Konzepten von Schuld und Aufrichtigkeit fokussiert sich die Arbeit auf die Rezeption und die Dämonisierung der gewalttätigen anderen.

Der Titel der Arbeit bezieht sich auf eine Installation von Joseph Beuys, die im Lenbachhaus in München gezeigt wird: „Zeige deine Wunde“. Verschiedene Objekte sind hier, in einem weißen Raum, scheinbar zufällig angeordnet, aber immer im Doppel vorhanden. „Wir müssen unsere Wunde zeigen, um zu heilen.“ Trotz all des Schmerzes müssen wir sie ansehen, sie erkennen. In einem Raum frei von moralischen oder juristischen Urteilen, einer Art Vakuum. Es muss ein leerer Raum sein, damit wir unsere Leichen auf jene Seziertische legen können. Und damit Licht an die Schatten unserer inneren Landschaften kommt.

ENG

4K video + sound, 15 min

It’s a simple arrangement: a camera filming, a person talking, and a text being recited. The video is an interview without an interviewer, but with an assemblage of text fragments being the core of what is presented: Collected from various sources – such as interviews with well-known US-American serial killers, public statements by politicians of currently war-torn areas and lyrics from black metal records – they were merged into one collage of phrases held together by a common topic: the human capacities for evil. “Homo homini lupus est.” Next to the exploration of so-called evil and the concepts of guilt and sincerity, the work focuses on the reception and demonization of violent others.

The title of the work references an installation by Joseph Beuys, exhibited in the Lenbach- haus in Munich: “Show your wound”, different objects seemingly arbitrarily arranged, but always à deux, in one, white room. “We need to show our wound, in order to heal.” Despite all the hurt, we have to look at it, recognize it. In a room free from moral or juridical judgements, a kind of vacuum. It has to be empty, in order for us to put our bodies on those dissection tables. And to shine light into the shadows of our inward landscapes.

Anna Spiekermann

Julia M. Prantl AIR CREAT(e)URES - All of Us

Julia M. Prantl

AIR CREAT(e)URES - All of Us

Julia Prantl juliamarieprantl@icloud.com | @j.m.inus.p.lus

2024

DEU

Mischtechnik, Objekt 35,2 x 24,2 x 6 cm, Tablet/e-book variabel

„The rain shines, the sun drops - Air Creat(e)URES - all of us“ lädt ein, sich auf das hier und jetzt einzulassen. Ein Laptop verwandelt sich zu einem Buch mit Seiten, Kapiteln und Klängen, dessen Inhalt von den Besucher*innen erforscht werden kann. Es enthält Materie in mehreren Dimensionen über menschliches und nichtmenschliches Leben. Das E-Book und ein weiteres Gerät als digitales Echo geben wieder, was akustisch und assoziativ abgespeichert wurde. Als Open-Access-Format könnten diese Informationen in der Interkontinentalität kreisen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob Sprache ein „echtes“ Bindeglied für Begegnung und Präsenz über Grenzen hinweg sein kann. In diesem Werk finden gesammelte Artefakte Raum, die in Stille, Intimität und im digitalen Raum mit Geräuschen und Assoziationsketten von den Besucher* innen/Leser*innen erfahrbar sind und selbst erforscht und ergänzt werden können.

Julia M. Prantl sagt Dank an:
Dr. Helmut Kratochvil (Universität Wien, BioAkustik) für Audio Aufnahmen zur Photosyn- these; Paul-Robert Steinhilper sowie die Klasse von Alexandra Pirici (AdbK München) und Michael Stevenson (AdbK Nürnberg)

ENG

mixed media, object 35,2 x 24,2 x 6 cm, Tablet/e-book variable

“The rain shines, the sun drops - Air Creat(e)URES - all of us“ invites you to engage with the here and now. A laptop is re-transformed into a book with pages, chapters and sounds, the contents of which can be explored by visitors. The e-book contains matter in multiple dimensions, speaking about human and non-human life. The e-book and another device as a digital echo reproduce what has been stored acoustically and associatively. As an open access format, this information could circulate in the intercontinental. It raises the question of whether language can be a „real“ link for encounters and presence across borders. Collected artefacts find space in this work, which can be experienced by visitors/readers in silence, intimacy and in the digital space, with sounds and chains of association that can be explored and created by visitors.

Silvia Lenz

Julia M. Prantl says many thanks to:
Dr. Helmut Kratochvil (University Vienna, BioAcoustics) for acoustic recordings of photosyn- thesis; Paul-Robert Steinhilper to bring peace into inner and outer space, as well as the class of Alexandra Pirici (AdbK Munich) x Michael Stevenson (AdbK Nuremberg)

Josefine Pytlik SMASH

Josefine Pytlik

SMASH

2024

Josefine Pytlik

josefinepytlik.com | hello@josefinepytlik.com | @finiinif

DEU

Performance/Installation

Josefine Pytlik knüpft mit ihrer Performance »SMASH« an ihre serielle Werkgruppe »MULTIMOTHERMEGASPHEREbabycumulationspheres« an. Sie greift dabei auf ihr charak- teristisches Formenrepertoire zurück und präsentiert in der ersten Phase des Werks Wachsskulpturen in einer ortsspezifischen Installation. Diese Formen dienen als Erweiterungen ihres Körpers – sowohl formal als auch konzeptionell. Sie sind nicht nur tatsächliche Abformungen ihres eigenen Mundes, sondern auch Ausdruck der „Organe“ ihrer Beziehungen. Diese Skulpturen entspringen Pytliks eigener Modellvorstellung, in der körperliche Formen menschliche Begegnungen symbolisieren. Die Künstlerin betrachtet diese Interaktionen als dynamische Prozesse, bei denen jeder Beteiligte Impulse von den anderen aufnimmt.

Im zweiten Teil der Performance befreit sich Pytlik von diesen Impulsen durch eine kraftvolle Geste: Sie zerstört und zerschlägt die Wachsskulpturen. Für die Künstlerin stellt dies einen konstruktiven Befreiungsschlag in ihrer persönlichen Entwicklung dar, der dem optisch gewaltvollen Akt der Zerstörung entgegensteht. Zentral für Pytlik ist hier der Abschied vom Alten und zugleich auch der neue Anfang, der jedem Abschied innewohnt. Im dritten Segment der Performance beschreibt die Künstlerin, was davon übrig bleibt, als Neuanfang, der zu etwas Neuem führt.

Der Übergang zwischen Vorher und Nachher manifestiert sich auch visuell: Die rote Farbe, die an Blutflecken erinnert, kann als Relikt der Transformation interpretiert werden. Kontrastiert durch den edlen weißen Stoff verleiht sie der gesamten Performance eine festliche und bei- nahe zeremonielle Anmutung.

ENG

perfomance/installation

Josefine Pytlik‘s Performance »SMASH« is a continuation of her serial group of works titled »MULTIMOTHERMEGASPHEREbabycumulationspheres«. Drawing on her characteristic repertoire of forms, she presents wax sculptures in a site-specific installation during the initial phase of the work. These forms function as extensions of her body, both formally and conceptually. They are not merely literal imprints of her own mouth but also expressions of the ‚organs‘ of her relationships. These sculptures originate from Pytlik‘s own conceptual model, wherein corporeal forms symbolise human encounters. The artist views these inter- actions as dynamic processes wherein each participant absorbs impulses from the others. In the second part of the performance, Pytlik liberates herself from these impulses through a forceful gesture: she destroys and shatters the wax sculptures. For the artist, this action represents a constructive emancipation in her personal development, contrasting with the visually forceful act of destruction. Central to Pytlik here is the departure from the old, and simultaneously the new beginning inherent in every farewell. In the third segment of the performance, the artist describes what remains as a fresh start leading to something new. The transition between before and after also manifests visually: the red colour reminiscent of bloodstains can be interpreted as a relic of transformation. Contrasted with the noble white fabric, it lends the entire performance a festive and almost ceremonial appearance.

Ric Schmerz

Josefine Pytlik

SMASH

Josefine Pytlik josefinepytlik.com | hello@josefinepytlik.com | @finiinif

DEU

SMASH

performance/installation

2024

Josefine Pytlik knüpft mit ihrer Performance »SMASH« an ihre serielle Werkgruppe »MULTIMOTHERMEGASPHEREbabycumulationspheres« an. Sie greift dabei auf ihr charak- teristisches Formenrepertoire zurück und präsentiert in der ersten Phase des Werks Wachs- skulpturen in einer ortsspezifischen Installation. Diese Formen dienen als Erweiterungen ihres Körpers – sowohl formal als auch konzeptionell. Sie sind nicht nur tatsächliche Abformungen ihres eigenen Mundes, sondern auch Ausdruck der „Organe“ ihrer Beziehungen. Diese Skulp- turen entspringen Pytliks eigener Modellvorstellung, in der körperliche Formen menschliche Begegnungen symbolisieren. Die Künstlerin betrachtet diese Interaktionen als dynamische Prozesse, bei denen jeder Beteiligte Impulse von den anderen aufnimmt.

Im zweiten Teil der Performance befreit sich Pytlik von diesen Impulsen durch eine kraftvolle Geste: Sie zerstört und zerschlägt die Wachsskulpturen. Für die Künstlerin stellt dies einen konstruktiven Befreiungsschlag in ihrer persönlichen Entwicklung dar, der dem optisch ge- waltvollen Akt der Zerstörung entgegensteht. Zentral für Pytlik ist hier der Abschied vom Alten und zugleich auch der neue Anfang, der jedem Abschied innewohnt. Im dritten Segment der Performance beschreibt die Künstlerin, was davon übrig bleibt, als Neuanfang, der zu etwas Neuem führt.

Der Übergang zwischen Vorher und Nachher manifestiert sich auch visuell: Die rote Farbe, die an Blutflecken erinnert, kann als Relikt der Transformation interpretiert werden. Kontrastiert durch den edlen weißen Stoff verleiht sie der gesamten Performance eine festliche und bei- nahe zeremonielle Anmutung.

ENG

SMASH

performance/installation

2024

Josefine Pytlik‘s Performance »SMASH« is a continuation of her serial group of works titled »MULTIMOTHERMEGASPHEREbabycumulationspheres«. Drawing on her characteristic repertoire of forms, she presents wax sculptures in a site-specific installation during the initial phase of the work. These forms function as extensions of her body, both formally and conceptually. They are not merely literal imprints of her own mouth but also expressions of the ‚organs‘ of her relationships. These sculptures originate from Pytlik‘s own conceptual model, wherein corporeal forms symbolise human encounters. The artist views these inter- actions as dynamic processes wherein each participant absorbs impulses from the others. In the second part of the performance, Pytlik liberates herself from these impulses through a forceful gesture: she destroys and shatters the wax sculptures. For the artist, this action represents a constructive emancipation in her personal development, contrasting with the visually forceful act of destruction. Central to Pytlik here is the departure from the old, and simultaneously the new beginning inherent in every farewell. In the third segment of the performance, the artist describes what remains as a fresh start leading to something new. The transition between before and after also manifests visually: the red colour reminiscent of bloodstains can be interpreted as a relic of transformation. Contrasted with the noble white fabric, it lends the entire performance a festive and almost ceremonial appearance.

Ric Schmerz

Mira Schienagel Picknick mit einem Baum

Mira Schienagel

Picknick mit einem Baum

Mira Schienagel

mira.schienagel@stud.mwn.de | @mira.schienagel

2024

camera | Kamera: Jonas Kolecki

DEU

video, Eichenrinde

Die sich verändernden klimatischen Bedingungen sind das zentrale künstlerische Motiv dieser Videoinstallation. Angestoßen wurde das Thema des Werkes, als die Künstlerin eine versterbende Esche in einem Münchner Hinterhof fand. Daraufhin fing sie an, sich zu informieren, wie dem Baum zu helfen sein könnte und wie sich Baum und Umgebung zueinander verhalten. Zeitgleich wurde sie von Messungen der Technischen Universität München an den Bäumen im Garten der Kunstakademie inspiriert, die untersuchten, wie sich Bäume auf unser Stadtklima auswirken.

Die gezeigten Bewegtbilder dokumentieren die Gedanken der Künstlerin und ihre Recherchen. In ihnen porträtiert sie ein Picknick mit einem Baum und spielt Audioausschnitte eines Interviews mit dem Lehrstuhlleiter für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung der TU München darüber ab. Damit möchte die Künstlerin die Betrachtenden dazu anregen, sich mit dazuzusetzen, um sich die Bedeutung der Bäume für unser Klima vor Augen zu rufen sowie die menschengemachten Veränderungen, mit welchen diese umgehen müssen.

Das Verhältnis der Bäume zu ihrer Umwelt beschreibt die Künstlerin als einen „leisen aber sichtbaren Tanz der Bäume in der sich durchgehend verändernden Welt, insbesondere in Zeiten des Klimawandels.“ Bäume zeigen uns durch ihre Anpassungsfähigkeit an die Umgebung, wie wir als Menschen im Angesicht des Klimawandels handeln könnten.

Die abgefallene Rinde der versterbenden Esche, die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wird, bringt die Präsenz der Esche in den Raum und weist stellvertretend auf die Dringlichkeit unseres Handelns hin.

ENG

video, ash bark

The ever changing climate is the central motive of the artist in her video installation. The changing climatic conditions are the central artistic motif of this video installation. The idea for the work was initiated when the artist found a dying European ash tree abandoned in a backyard in Munich. She then began to gather information on how the tree could be helped and how the relationship between the tree and the environment develops. At the same time, she gathered information and measurements from the Technical University about the trees in the garden of the art academy, and about how the trees affect our urban climate.

The moving images on display document the artist‘s thoughts and her research. In them, she portrays a picnic with a tree, in which excerpts from an interview with the head of the Department of Strategy and Management Landscape Development at the TU Munich are intertwined. In this way, the artist wants to encourage the viewer to sit down with her in order to visualize the importance of trees for our climate and the man-made changes they have to deal with.

The artist describes the relationship between trees and the environment as a „silent but visible dance of the trees in the constantly changing world, especially in times of climate change.“ Through their adaptability to the environment, trees show us how we, as humans, could act in the face of climate change.

The fallen bark of the dying European ash tree, which is also on display in the exhibition, brings the presence of the tree into the room as a symbol for the urgency to act.

Liliana Brenner

Thalia Schöller Yearning for Him

Thalia Schöller

Yearning for Him

Thalia Schoeller thalia.schoeller@web.de | @thaliaschoeller

2024

DEU

Video, 21:17 min, Loop

Die Arbeit „Yearning for him“ zeigt die filmische Auseinandersetzung Thalia Schoellers mit der Recherche des Mädchenbildes in einer speziellen Internetkultur. In dieser wird das Phänomen des „bed-rotting“ behandelt. Es beschreibt die „Aktivität“, im Bett zu bleiben, zwischendurch mal wieder wegzunicken und allerhöchstens aufzustehen, um zum Kühlschrank zu gehen. Die- se Kultur gilt als Alternative zum Leistungswahn und -druck unserer Gesellschaft. Hier verbirgt sich aber auch schon eine Problematik: „bed-rotting“ als möglicher Auslöser und als eine Ver- harmlosung von Depressionen.

Im gezeigten Film wird eine junge, weiblich gelesene Person gezeigt, auf einem Bett liegend und vor sich hinvegetierend.
Der Betrachter wartet mit und kann seinen Blick lediglich auf den reizlosen Raum heften. Doch plötzlich beginnt ein Mann off-scene auf die weiblich gelesene Person einzureden, und wie in klassischen, klischeehaften Romanzen regt sie sich, erwacht aus der Einsamkeit, und kurz scheint es so, als wäre sie von ihren Sorgen befreit, da der Mann ihr einen Sinn verleiht, ehe der Loop von vorne beginnt.

ENG

video, 21:17 min, loop

The work „Yearning for him“ showcases Thalia Schoeller’s cinematic exploration of the image of girls within a specific internet culture. This culture addresses the phenomenon of „bed-rot- ting,“ which describes the „activity“ of staying in bed, occasionally dozing off, and at most, getting up to go to the refrigerator. This culture is seen as an alternative to the performance obsession and pressure of our society. However, it also presents a problem: „bed-rotting“ as a potential trigger and trivialization of depression.

The film depicts a young, a young person that could be identified as a female, lying on a bed and vegetating. The viewer waits along with her, the gaze fixed on the drab room. Suddenly, a man begins speaking off-screen to the person, and, like in classic and clichéd romances, she stirs, awakening from her loneliness. For a brief moment, it seems as if she is freed from her worries, as the man gives her purpose, before the loop starts over again.

Laura Engel

Thalia Schöller

Yearning for Him

Thalia Schoeller thalia.schoeller@web.de | @thaliaschoeller

2024

DEU

Video, 21:17 min, Loop

Die Arbeit „Yearning for him“ zeigt die filmische Auseinandersetzung Thalia Schoellers mit der Recherche des Mädchenbildes in einer speziellen Internetkultur. In dieser wird das Phänomen des „bed-rotting“ behandelt. Es beschreibt die „Aktivität“, im Bett zu bleiben, zwischendurch mal wieder wegzunicken und allerhöchstens aufzustehen, um zum Kühlschrank zu gehen. Die- se Kultur gilt als Alternative zum Leistungswahn und -druck unserer Gesellschaft. Hier verbirgt sich aber auch schon eine Problematik: „bed-rotting“ als möglicher Auslöser und als eine Ver- harmlosung von Depressionen.

Im gezeigten Film wird eine junge, weiblich gelesene Person gezeigt, auf einem Bett liegend und vor sich hinvegetierend.
Der Betrachter wartet mit und kann seinen Blick lediglich auf den reizlosen Raum heften. Doch plötzlich beginnt ein Mann off-scene auf die weiblich gelesene Person einzureden, und wie in klassischen, klischeehaften Romanzen regt sie sich, erwacht aus der Einsamkeit, und kurz scheint es so, als wäre sie von ihren Sorgen befreit, da der Mann ihr einen Sinn verleiht, ehe der Loop von vorne beginnt.

ENG

video, 21:17 min, loop

The work „Yearning for him“ showcases Thalia Schoeller’s cinematic exploration of the image of girls within a specific internet culture. This culture addresses the phenomenon of „bed-rot- ting,“ which describes the „activity“ of staying in bed, occasionally dozing off, and at most, getting up to go to the refrigerator. This culture is seen as an alternative to the performance obsession and pressure of our society. However, it also presents a problem: „bed-rotting“ as a potential trigger and trivialization of depression.

The film depicts a young, a young person that could be identified as a female, lying on a bed and vegetating. The viewer waits along with her, the gaze fixed on the drab room. Suddenly, a man begins speaking off-screen to the person, and, like in classic and clichéd romances, she stirs, awakening from her loneliness. For a brief moment, it seems as if she is freed from her worries, as the man gives her purpose, before the loop starts over again.

Laura Engel

Thalia Schöller

Yearning for Him

Thalia Schoeller thalia.schoeller@web.de | @thaliaschoeller

2024

DEU

Video, 21:17 min, Loop

Die Arbeit „Yearning for him“ zeigt die filmische Auseinandersetzung Thalia Schoellers mit der Recherche des Mädchenbildes in einer speziellen Internetkultur. In dieser wird das Phänomen des „bed-rotting“ behandelt. Es beschreibt die „Aktivität“, im Bett zu bleiben, zwischendurch mal wieder wegzunicken und allerhöchstens aufzustehen, um zum Kühlschrank zu gehen. Die- se Kultur gilt als Alternative zum Leistungswahn und -druck unserer Gesellschaft. Hier verbirgt sich aber auch schon eine Problematik: „bed-rotting“ als möglicher Auslöser und als eine Ver- harmlosung von Depressionen.

Im gezeigten Film wird eine junge, weiblich gelesene Person gezeigt, auf einem Bett liegend und vor sich hinvegetierend.
Der Betrachter wartet mit und kann seinen Blick lediglich auf den reizlosen Raum heften. Doch plötzlich beginnt ein Mann off-scene auf die weiblich gelesene Person einzureden, und wie in klassischen, klischeehaften Romanzen regt sie sich, erwacht aus der Einsamkeit, und kurz scheint es so, als wäre sie von ihren Sorgen befreit, da der Mann ihr einen Sinn verleiht, ehe der Loop von vorne beginnt.

ENG

video, 21:17 min, loop

The work „Yearning for him“ showcases Thalia Schoeller’s cinematic exploration of the image of girls within a specific internet culture. This culture addresses the phenomenon of „bed-rot- ting,“ which describes the „activity“ of staying in bed, occasionally dozing off, and at most, getting up to go to the refrigerator. This culture is seen as an alternative to the performance obsession and pressure of our society. However, it also presents a problem: „bed-rotting“ as a potential trigger and trivialization of depression.

The film depicts a young, a young person that could be identified as a female, lying on a bed and vegetating. The viewer waits along with her, the gaze fixed on the drab room. Suddenly, a man begins speaking off-screen to the person, and, like in classic and clichéd romances, she stirs, awakening from her loneliness. For a brief moment, it seems as if she is freed from her worries, as the man gives her purpose, before the loop starts over again.

Laura Engel

Thalia Schöller

Yearning for Him

Thalia Schoeller thalia.schoeller@web.de | @thaliaschoeller

2024

DEU

Video, 21:17 min, Loop

Die Arbeit „Yearning for him“ zeigt die filmische Auseinandersetzung Thalia Schoellers mit der Recherche des Mädchenbildes in einer speziellen Internetkultur. In dieser wird das Phänomen des „bed-rotting“ behandelt. Es beschreibt die „Aktivität“, im Bett zu bleiben, zwischendurch mal wieder wegzunicken und allerhöchstens aufzustehen, um zum Kühlschrank zu gehen. Die- se Kultur gilt als Alternative zum Leistungswahn und -druck unserer Gesellschaft. Hier verbirgt sich aber auch schon eine Problematik: „bed-rotting“ als möglicher Auslöser und als eine Ver- harmlosung von Depressionen.

Im gezeigten Film wird eine junge, weiblich gelesene Person gezeigt, auf einem Bett liegend und vor sich hinvegetierend.
Der Betrachter wartet mit und kann seinen Blick lediglich auf den reizlosen Raum heften. Doch plötzlich beginnt ein Mann off-scene auf die weiblich gelesene Person einzureden, und wie in klassischen, klischeehaften Romanzen regt sie sich, erwacht aus der Einsamkeit, und kurz scheint es so, als wäre sie von ihren Sorgen befreit, da der Mann ihr einen Sinn verleiht, ehe der Loop von vorne beginnt.

ENG

video, 21:17 min, loop

The work „Yearning for him“ showcases Thalia Schoeller’s cinematic exploration of the image of girls within a specific internet culture. This culture addresses the phenomenon of „bed-rot- ting,“ which describes the „activity“ of staying in bed, occasionally dozing off, and at most, getting up to go to the refrigerator. This culture is seen as an alternative to the performance obsession and pressure of our society. However, it also presents a problem: „bed-rotting“ as a potential trigger and trivialization of depression.

The film depicts a young, a young person that could be identified as a female, lying on a bed and vegetating. The viewer waits along with her, the gaze fixed on the drab room. Suddenly, a man begins speaking off-screen to the person, and, like in classic and clichéd romances, she stirs, awakening from her loneliness. For a brief moment, it seems as if she is freed from her worries, as the man gives her purpose, before the loop starts over again.

Laura Engel

Thalia Schöller

Yearning for Him

Thalia Schoeller thalia.schoeller@web.de | @thaliaschoeller

Yearning for Him

video, 21:17 min, loop Video, 21:17 min, Loop

2024

DEU

Die Arbeit „Yearning for him“ zeigt die filmische Auseinandersetzung Thalia Schoellers mit der Recherche des Mädchenbildes in einer speziellen Internetkultur. In dieser wird das Phänomen des „bed-rotting“ behandelt. Es beschreibt die „Aktivität“, im Bett zu bleiben, zwischendurch mal wieder wegzunicken und allerhöchstens aufzustehen, um zum Kühlschrank zu gehen. Die- se Kultur gilt als Alternative zum Leistungswahn und -druck unserer Gesellschaft. Hier verbirgt sich aber auch schon eine Problematik: „bed-rotting“ als möglicher Auslöser und als eine Ver- harmlosung von Depressionen.

Im gezeigten Film wird eine junge, weiblich gelesene Person gezeigt, auf einem Bett liegend und vor sich hinvegetierend.
Der Betrachter wartet mit und kann seinen Blick lediglich auf den reizlosen Raum heften. Doch plötzlich beginnt ein Mann off-scene auf die weiblich gelesene Person einzureden, und wie in klassischen, klischeehaften Romanzen regt sie sich, erwacht aus der Einsamkeit, und kurz scheint es so, als wäre sie von ihren Sorgen befreit, da der Mann ihr einen Sinn verleiht, ehe der Loop von vorne beginnt.

ENG

The work „Yearning for him“ showcases Thalia Schoeller’s cinematic exploration of the image of girls within a specific internet culture. This culture addresses the phenomenon of „bed-rot- ting,“ which describes the „activity“ of staying in bed, occasionally dozing off, and at most, getting up to go to the refrigerator. This culture is seen as an alternative to the performance obsession and pressure of our society. However, it also presents a problem: „bed-rotting“ as a potential trigger and trivialization of depression.

The film depicts a young, a young person that could be identified as a female, lying on a bed and vegetating. The viewer waits along with her, the gaze fixed on the drab room. Suddenly, a man begins speaking off-screen to the person, and, like in classic and clichéd romances, she stirs, awakening from her loneliness. For a brief moment, it seems as if she is freed from her worries, as the man gives her purpose, before the loop starts over again.

Laura Engel

Josefine Luka Simonsen Moving through Lipsi

Josefine Luka Simonsen

Moving through Lipsi

Josefine Luka Simonsen

Moving through Lipsi

Josefine Simonsen

josefinelukasimonsen.de | josefinesimonsen@web.de | @fineluka

2024

DEU

Performance, Postkarten

Josefine Luka Simonsen widmet sich in der Performance intensiv dem Tanz „Lipsi“. Dieser Tanz entstand in den 1950er Jahren in der DDR mit dem Ziel, sozialistische Werte durch Bewegung zu vermitteln und eine kulturelle Alternative zu westlichen Tanzstilen wie dem Rock‘n‘Roll zu bieten. Die Performance von Josefine Luka Simonsen betrachtet den „Lipsi“ kritisch im Kontext seiner Entstehung. Durch Elemente wie Wiederholung, Reduktion und Fragmentierung wer- den Bewegungen abstrahiert, Referenzen zu anderen Tänzen sowie alltäglichen Bewegungen werden gesetzt. Die traditionelle Rollenverteilung dieses Paartanzes transformiert Josefine Luka Simonsen in eine Solo-Performance und hinterfragt somit die heteronormativen Gen- derkonstruktionen.

Trotz dieser Transformation bleiben charakteristische Elemente des „Lipsi“ erhalten: Der markante Rhythmus der Schritte ist präsent, und die kreisförmige Anordnung des Publikums knüpft an die historischen Wurzeln des Tanzes an, der eine Mischung aus Folklore und Gesellschaftstanz darstellt. Mit ihrer Performance stellt Josefine Luka Simonsen zentrale Fragen: Was kann Bewegung vermitteln? Wie erinnern wir uns als Gesellschaft körperlich? Und welche Erfahrungen prägen sich in unserem Körper ein?

Die Performance beleuchtet Bewegung als ein vieldeutiges Medium, das ohne Musik auskommt; lediglich Josefine Luka Simonsens gezielte Fußstapfen bilden den Rhythmus für die Aufführung.

ENG

performance, postcards

Josefine Luka Simonsen dedicates the performance intensively to the dance „Lipsi“. Originating in the 1950s in the GDR, this dance aimed to convey socialist values through movement and provide a cultural alternative to Western dance styles like Rock‘n‘Roll. Josefine Luka Simonsen‘s performance critically examines the „Lipsi“ within the context of its inception. Through elements such as repetition, reduction, and fragmentation, movements are abstracted, referencing other dances and everyday motions. Transforming the traditional heteronormative roles of this partnered dance into a solo performance, Josefine thereby questions heteronormative gender constructions.

Despite this transformation, characteristic elements of the Lipsi endure: the distinctive rhythm of steps remains prominent, and the circular arrangement of the audience recalls the dance‘s historical roots as a blend of folklore and social dance. Through her performance, Josefine raises fundamental questions: what can movement communicate? How do we physically remember as a society? And what experiences imprint themselves on our bodies? The performance illuminates movement as a nuanced medium, devoid of music; only Josefine Simonsen‘s deliberate footsteps shape the rhythm of the presentation.

Ric Schmerz

Josefine Luka Simonsen

Moving through Lipsi

Josefine Simonsen

josefinelukasimonsen.de | josefinesimonsen@web.de | @fineluka

2024

DEU

Performance, Postkarten

Josefine Luka Simonsen widmet sich in der Performance intensiv dem Tanz „Lipsi“. Dieser Tanz entstand in den 1950er Jahren in der DDR mit dem Ziel, sozialistische Werte durch Bewegung zu vermitteln und eine kulturelle Alternative zu westlichen Tanzstilen wie dem Rock‘n‘Roll zu bieten. Die Performance von Josefine Luka Simonsen betrachtet den „Lipsi“ kritisch im Kontext seiner Entstehung. Durch Elemente wie Wiederholung, Reduktion und Fragmentierung wer- den Bewegungen abstrahiert, Referenzen zu anderen Tänzen sowie alltäglichen Bewegungen werden gesetzt. Die traditionelle Rollenverteilung dieses Paartanzes transformiert Josefine Luka Simonsen in eine Solo-Performance und hinterfragt somit die heteronormativen Gen- derkonstruktionen.

Trotz dieser Transformation bleiben charakteristische Elemente des „Lipsi“ erhalten: Der markante Rhythmus der Schritte ist präsent, und die kreisförmige Anordnung des Publikums knüpft an die historischen Wurzeln des Tanzes an, der eine Mischung aus Folklore und Gesellschaftstanz darstellt. Mit ihrer Performance stellt Josefine Luka Simonsen zentrale Fragen: Was kann Bewegung vermitteln? Wie erinnern wir uns als Gesellschaft körperlich? Und welche Erfahrungen prägen sich in unserem Körper ein?

Die Performance beleuchtet Bewegung als ein vieldeutiges Medium, das ohne Musik auskommt; lediglich Josefine Luka Simonsens gezielte Fußstapfen bilden den Rhythmus für die Aufführung.

ENG

performance, postcards

Josefine Luka Simonsen dedicates the performance intensively to the dance „Lipsi“. Originating in the 1950s in the GDR, this dance aimed to convey socialist values through movement and provide a cultural alternative to Western dance styles like Rock‘n‘Roll. Josefine Luka Simonsen‘s performance critically examines the „Lipsi“ within the context of its inception. Through elements such as repetition, reduction, and fragmentation, movements are abstracted, referencing other dances and everyday motions. Transforming the traditional heteronormative roles of this partnered dance into a solo performance, Josefine thereby questions heteronormative gender constructions.

Despite this transformation, characteristic elements of the Lipsi endure: the distinctive rhythm of steps remains prominent, and the circular arrangement of the audience recalls the dance‘s historical roots as a blend of folklore and social dance. Through her performance, Josefine raises fundamental questions: what can movement communicate? How do we physically remember as a society? And what experiences imprint themselves on our bodies? The performance illuminates movement as a nuanced medium, devoid of music; only Josefine Simonsen‘s deliberate footsteps shape the rhythm of the presentation.

Ric Schmerz

Josefine Luka Simonsen

Moving through Lipsi

Josefine Simonsen

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2024

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Performance, Postkarten

Josefine Luka Simonsen widmet sich in der Performance intensiv dem Tanz „Lipsi“. Dieser Tanz entstand in den 1950er Jahren in der DDR mit dem Ziel, sozialistische Werte durch Bewegung zu vermitteln und eine kulturelle Alternative zu westlichen Tanzstilen wie dem Rock‘n‘Roll zu bieten. Die Performance von Josefine Luka Simonsen betrachtet den „Lipsi“ kritisch im Kontext seiner Entstehung. Durch Elemente wie Wiederholung, Reduktion und Fragmentierung wer- den Bewegungen abstrahiert, Referenzen zu anderen Tänzen sowie alltäglichen Bewegungen werden gesetzt. Die traditionelle Rollenverteilung dieses Paartanzes transformiert Josefine Luka Simonsen in eine Solo-Performance und hinterfragt somit die heteronormativen Gen- derkonstruktionen.

Trotz dieser Transformation bleiben charakteristische Elemente des „Lipsi“ erhalten: Der markante Rhythmus der Schritte ist präsent, und die kreisförmige Anordnung des Publikums knüpft an die historischen Wurzeln des Tanzes an, der eine Mischung aus Folklore und Gesellschaftstanz darstellt. Mit ihrer Performance stellt Josefine Luka Simonsen zentrale Fragen: Was kann Bewegung vermitteln? Wie erinnern wir uns als Gesellschaft körperlich? Und welche Erfahrungen prägen sich in unserem Körper ein?

Die Performance beleuchtet Bewegung als ein vieldeutiges Medium, das ohne Musik auskommt; lediglich Josefine Luka Simonsens gezielte Fußstapfen bilden den Rhythmus für die Aufführung.

ENG

performance, postcards

Josefine Luka Simonsen dedicates the performance intensively to the dance „Lipsi“. Originating in the 1950s in the GDR, this dance aimed to convey socialist values through movement and provide a cultural alternative to Western dance styles like Rock‘n‘Roll. Josefine Luka Simonsen‘s performance critically examines the „Lipsi“ within the context of its inception. Through elements such as repetition, reduction, and fragmentation, movements are abstracted, referencing other dances and everyday motions. Transforming the traditional heteronormative roles of this partnered dance into a solo performance, Josefine thereby questions heteronormative gender constructions.

Despite this transformation, characteristic elements of the Lipsi endure: the distinctive rhythm of steps remains prominent, and the circular arrangement of the audience recalls the dance‘s historical roots as a blend of folklore and social dance. Through her performance, Josefine raises fundamental questions: what can movement communicate? How do we physically remember as a society? And what experiences imprint themselves on our bodies? The performance illuminates movement as a nuanced medium, devoid of music; only Josefine Simonsen‘s deliberate footsteps shape the rhythm of the presentation.

Ric Schmerz

Josefine Luka Simonsen

Moving through Lipsi

Josefine Simonsen

josefinelukasimonsen.de | josefinesimonsen@web.de | @fineluka

2024

DEU

Performance, Postkarten

Josefine Luka Simonsen widmet sich in der Performance intensiv dem Tanz „Lipsi“. Dieser Tanz entstand in den 1950er Jahren in der DDR mit dem Ziel, sozialistische Werte durch Bewegung zu vermitteln und eine kulturelle Alternative zu westlichen Tanzstilen wie dem Rock‘n‘Roll zu bieten. Die Performance von Josefine Luka Simonsen betrachtet den „Lipsi“ kritisch im Kontext seiner Entstehung. Durch Elemente wie Wiederholung, Reduktion und Fragmentierung wer- den Bewegungen abstrahiert, Referenzen zu anderen Tänzen sowie alltäglichen Bewegungen werden gesetzt. Die traditionelle Rollenverteilung dieses Paartanzes transformiert Josefine Luka Simonsen in eine Solo-Performance und hinterfragt somit die heteronormativen Gen- derkonstruktionen.

Trotz dieser Transformation bleiben charakteristische Elemente des „Lipsi“ erhalten: Der markante Rhythmus der Schritte ist präsent, und die kreisförmige Anordnung des Publikums knüpft an die historischen Wurzeln des Tanzes an, der eine Mischung aus Folklore und Gesellschaftstanz darstellt. Mit ihrer Performance stellt Josefine Luka Simonsen zentrale Fragen: Was kann Bewegung vermitteln? Wie erinnern wir uns als Gesellschaft körperlich? Und welche Erfahrungen prägen sich in unserem Körper ein?

Die Performance beleuchtet Bewegung als ein vieldeutiges Medium, das ohne Musik auskommt; lediglich Josefine Luka Simonsens gezielte Fußstapfen bilden den Rhythmus für die Aufführung.

ENG

performance, postcards

Josefine Luka Simonsen dedicates the performance intensively to the dance „Lipsi“. Originating in the 1950s in the GDR, this dance aimed to convey socialist values through movement and provide a cultural alternative to Western dance styles like Rock‘n‘Roll. Josefine Luka Simonsen‘s performance critically examines the „Lipsi“ within the context of its inception. Through elements such as repetition, reduction, and fragmentation, movements are abstracted, referencing other dances and everyday motions. Transforming the traditional heteronormative roles of this partnered dance into a solo performance, Josefine thereby questions heteronormative gender constructions.

Despite this transformation, characteristic elements of the Lipsi endure: the distinctive rhythm of steps remains prominent, and the circular arrangement of the audience recalls the dance‘s historical roots as a blend of folklore and social dance. Through her performance, Josefine raises fundamental questions: what can movement communicate? How do we physically remember as a society? And what experiences imprint themselves on our bodies? The performance illuminates movement as a nuanced medium, devoid of music; only Josefine Simonsen‘s deliberate footsteps shape the rhythm of the presentation.

Ric Schmerz

Josefine Luka Simonsen

Moving through Lipsi

Josefine Simonsen

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2024

DEU

Performance, Postkarten

Josefine Luka Simonsen widmet sich in der Performance intensiv dem Tanz „Lipsi“. Dieser Tanz entstand in den 1950er Jahren in der DDR mit dem Ziel, sozialistische Werte durch Bewegung zu vermitteln und eine kulturelle Alternative zu westlichen Tanzstilen wie dem Rock‘n‘Roll zu bieten. Die Performance von Josefine Luka Simonsen betrachtet den „Lipsi“ kritisch im Kontext seiner Entstehung. Durch Elemente wie Wiederholung, Reduktion und Fragmentierung wer- den Bewegungen abstrahiert, Referenzen zu anderen Tänzen sowie alltäglichen Bewegungen werden gesetzt. Die traditionelle Rollenverteilung dieses Paartanzes transformiert Josefine Luka Simonsen in eine Solo-Performance und hinterfragt somit die heteronormativen Gen- derkonstruktionen.

Trotz dieser Transformation bleiben charakteristische Elemente des „Lipsi“ erhalten: Der markante Rhythmus der Schritte ist präsent, und die kreisförmige Anordnung des Publikums knüpft an die historischen Wurzeln des Tanzes an, der eine Mischung aus Folklore und Gesellschaftstanz darstellt. Mit ihrer Performance stellt Josefine Luka Simonsen zentrale Fragen: Was kann Bewegung vermitteln? Wie erinnern wir uns als Gesellschaft körperlich? Und welche Erfahrungen prägen sich in unserem Körper ein?

Die Performance beleuchtet Bewegung als ein vieldeutiges Medium, das ohne Musik auskommt; lediglich Josefine Luka Simonsens gezielte Fußstapfen bilden den Rhythmus für die Aufführung.

ENG

performance, postcards

Josefine Luka Simonsen dedicates the performance intensively to the dance „Lipsi“. Originating in the 1950s in the GDR, this dance aimed to convey socialist values through movement and provide a cultural alternative to Western dance styles like Rock‘n‘Roll. Josefine Luka Simonsen‘s performance critically examines the „Lipsi“ within the context of its inception. Through elements such as repetition, reduction, and fragmentation, movements are abstracted, referencing other dances and everyday motions. Transforming the traditional heteronormative roles of this partnered dance into a solo performance, Josefine thereby questions heteronormative gender constructions.

Despite this transformation, characteristic elements of the Lipsi endure: the distinctive rhythm of steps remains prominent, and the circular arrangement of the audience recalls the dance‘s historical roots as a blend of folklore and social dance. Through her performance, Josefine raises fundamental questions: what can movement communicate? How do we physically remember as a society? And what experiences imprint themselves on our bodies? The performance illuminates movement as a nuanced medium, devoid of music; only Josefine Simonsen‘s deliberate footsteps shape the rhythm of the presentation.

Ric Schmerz

Josefine Luka Simonsen

Moving through Lipsi

Josefine Simonsen

josefinelukasimonsen.de | josefinesimonsen@web.de | @fineluka

2024

DEU

Performance, Postkarten

Josefine Luka Simonsen widmet sich in der Performance intensiv dem Tanz „Lipsi“. Dieser Tanz entstand in den 1950er Jahren in der DDR mit dem Ziel, sozialistische Werte durch Bewegung zu vermitteln und eine kulturelle Alternative zu westlichen Tanzstilen wie dem Rock‘n‘Roll zu bieten. Die Performance von Josefine Luka Simonsen betrachtet den „Lipsi“ kritisch im Kontext seiner Entstehung. Durch Elemente wie Wiederholung, Reduktion und Fragmentierung wer- den Bewegungen abstrahiert, Referenzen zu anderen Tänzen sowie alltäglichen Bewegungen werden gesetzt. Die traditionelle Rollenverteilung dieses Paartanzes transformiert Josefine Luka Simonsen in eine Solo-Performance und hinterfragt somit die heteronormativen Gen- derkonstruktionen.

Trotz dieser Transformation bleiben charakteristische Elemente des „Lipsi“ erhalten: Der markante Rhythmus der Schritte ist präsent, und die kreisförmige Anordnung des Publikums knüpft an die historischen Wurzeln des Tanzes an, der eine Mischung aus Folklore und Gesellschaftstanz darstellt. Mit ihrer Performance stellt Josefine Luka Simonsen zentrale Fragen: Was kann Bewegung vermitteln? Wie erinnern wir uns als Gesellschaft körperlich? Und welche Erfahrungen prägen sich in unserem Körper ein?

Die Performance beleuchtet Bewegung als ein vieldeutiges Medium, das ohne Musik auskommt; lediglich Josefine Luka Simonsens gezielte Fußstapfen bilden den Rhythmus für die Aufführung.

ENG

performance, postcards

Josefine Luka Simonsen dedicates the performance intensively to the dance „Lipsi“. Originating in the 1950s in the GDR, this dance aimed to convey socialist values through movement and provide a cultural alternative to Western dance styles like Rock‘n‘Roll. Josefine Luka Simonsen‘s performance critically examines the „Lipsi“ within the context of its inception. Through elements such as repetition, reduction, and fragmentation, movements are abstracted, referencing other dances and everyday motions. Transforming the traditional heteronormative roles of this partnered dance into a solo performance, Josefine thereby questions heteronormative gender constructions.

Despite this transformation, characteristic elements of the Lipsi endure: the distinctive rhythm of steps remains prominent, and the circular arrangement of the audience recalls the dance‘s historical roots as a blend of folklore and social dance. Through her performance, Josefine raises fundamental questions: what can movement communicate? How do we physically remember as a society? And what experiences imprint themselves on our bodies? The performance illuminates movement as a nuanced medium, devoid of music; only Josefine Simonsen‘s deliberate footsteps shape the rhythm of the presentation.

Ric Schmerz

Josefine Luka Simonsen

Moving through Lipsi

Josefine Simonsen

josefinelukasimonsen.de | josefinesimonsen@web.de | @fineluka

2024

DEU

Performance, Postkarten

Josefine Luka Simonsen widmet sich in der Performance intensiv dem Tanz „Lipsi“. Dieser Tanz entstand in den 1950er Jahren in der DDR mit dem Ziel, sozialistische Werte durch Bewegung zu vermitteln und eine kulturelle Alternative zu westlichen Tanzstilen wie dem Rock‘n‘Roll zu bieten. Die Performance von Josefine Luka Simonsen betrachtet den „Lipsi“ kritisch im Kontext seiner Entstehung. Durch Elemente wie Wiederholung, Reduktion und Fragmentierung wer- den Bewegungen abstrahiert, Referenzen zu anderen Tänzen sowie alltäglichen Bewegungen werden gesetzt. Die traditionelle Rollenverteilung dieses Paartanzes transformiert Josefine Luka Simonsen in eine Solo-Performance und hinterfragt somit die heteronormativen Gen- derkonstruktionen.

Trotz dieser Transformation bleiben charakteristische Elemente des „Lipsi“ erhalten: Der markante Rhythmus der Schritte ist präsent, und die kreisförmige Anordnung des Publikums knüpft an die historischen Wurzeln des Tanzes an, der eine Mischung aus Folklore und Gesellschaftstanz darstellt. Mit ihrer Performance stellt Josefine Luka Simonsen zentrale Fragen: Was kann Bewegung vermitteln? Wie erinnern wir uns als Gesellschaft körperlich? Und welche Erfahrungen prägen sich in unserem Körper ein?

Die Performance beleuchtet Bewegung als ein vieldeutiges Medium, das ohne Musik auskommt; lediglich Josefine Luka Simonsens gezielte Fußstapfen bilden den Rhythmus für die Aufführung.

ENG

performance, postcards

Josefine Luka Simonsen dedicates the performance intensively to the dance „Lipsi“. Originating in the 1950s in the GDR, this dance aimed to convey socialist values through movement and provide a cultural alternative to Western dance styles like Rock‘n‘Roll. Josefine Luka Simonsen‘s performance critically examines the „Lipsi“ within the context of its inception. Through elements such as repetition, reduction, and fragmentation, movements are abstracted, referencing other dances and everyday motions. Transforming the traditional heteronormative roles of this partnered dance into a solo performance, Josefine thereby questions heteronormative gender constructions.

Despite this transformation, characteristic elements of the Lipsi endure: the distinctive rhythm of steps remains prominent, and the circular arrangement of the audience recalls the dance‘s historical roots as a blend of folklore and social dance. Through her performance, Josefine raises fundamental questions: what can movement communicate? How do we physically remember as a society? And what experiences imprint themselves on our bodies? The performance illuminates movement as a nuanced medium, devoid of music; only Josefine Simonsen‘s deliberate footsteps shape the rhythm of the presentation.

Ric Schmerz

Svetlana Spirina

Figure

Svetlana Spirina

ss.svetlanaspirina@gmail.com | @ssvetlanaspirina

2024

DEU

4K Video + Ton, 8 min, Loop

Was passiert mit uns, wenn unsere digitalen und physischen Identitäten und Welten ineinan- der übergehen? Wir geraten womöglich in einen Zustand des ständigen Träumens ohne Schlaf - was wie ein Konzept aus einem dystopischen Film klingt.
Inspiriert von diesen Ideen, dreht sich Svetlana Spirinas künstlerische Arbeit um die Entwick- lung einer zeitgenössischen Darstellung der schlafenden Figur. In ihrer Performance „Figure“ taucht diese in der hektischen urbanen Landschaft auf und bewegt sich ganz langsam – im Gegensatz zum rasanten Stadtleben. Inspiriert von Darstellungen schlafender, liegender und ruhender Figuren in der westlichen Kunstgeschichte, darunter Francis Bacons „Lying Figure“ (1966), fängt Spirina eine moderne Essenz der Stille inmitten der rastlosen Bewegung der heutigen Gesellschaft ein.

Spirina filmt sich selbst in der Rolle der „Figure“, und das Filmmaterial wird anschließend weiter bearbeitet – es wird verlangsamt, verzerrt und zu einer Art langsamem digitalen Glitch gewandelt. Ein Glitch bezeichnet hier eine vorübergehende Fehlfunktion oder Unregelmäßig- keit, die oft zu unerwarteten visuellen oder auditiven Effekten führt. Diese Nachbearbeitung verstärkt die traumartige Qualität, in welcher die „Figure“ zwischen Realität und Fantasie an- gesiedelt wird.

Diese Performance reiht sich ein in Spirinas bisherige Erforschung des Körpers in verschie- denen Formen, etwa performativen Skulpturen und Installationen, die die konventionelle Foto- grafie mit fließenden, sich wandelnden Techniken herausfordern. Themen wie körperliche und digitale Präsenz, menschliche Verletzlichkeit und Entschleunigung in einer schnelllebigen Welt stehen dabei im Mittelpunkt. In jüngster Zeit hat sich Spirinas Fokus auf Themen wie Müdigkeit, Ruhe und therapeutische Erholung verlagert. Sie führt Leerlauf-Performances durch und setzt sich mit Hilfe von kollaborativen Installationen und fiktiven Szenarien für Ruhe als ‚Empowerment‘ ein.

ENG

4K video + sound, 8 min, loop

What happens to us when our digital and physical identities and worlds intertwine? We may end up in a state of constant dreaming without sleep – which sounds like a concept out of a dystopian film.
Drawing inspiration from these ideas, Svetlana Spirina‘s artistic exploration revolves around creating a contemporary depiction of a sleeping figure. Her performance envisions this figure emerging within the bustling cityscape, moving very slowly against the fast-paced urban life. Informed by depictions of sleeping, lying, and reclining figures throughout Western art histo- ry, including Francis Bacon’s ‚Lying Figure‘ (1966), Spirina aims to capture a modern essence of stillness amidst the restless motion of contemporary society. Spirinarecordsherselfposingasthe“Figure”,andthefootageisthenfurthermanipulated–it is slowed down, distorted, and slit-scanned into a kind of slow digital glitch. In this context, a glitch refers to a temporary malfunction or irregularity, often resulting in unexpected visual or auditory effects. This post-processing intensifies the dreamlike quality, placing the “Figure” between the realms of reality and imagination.

This performance aligns with Spirina’s broader exploration of the body in various forms, such as performative sculptures and installations that challenge conventional photography with fluid, morphing techniques. Themes of physical and digital presence, human vulnerability, and slowing down in a fast-paced world are central. Recently, Spirina’s focus has shifted to themes of tiredness, rest, and therapeutic recovery, engaging in idling performances and ad- vocating for rest as empowering, through collaborative installations and fictional scenarios.

Nikolina Webers

Carla Vollmers Touch Gloves (and a Farewell)

Carla Vollmers

Touch Gloves (and a Farewell)

Carla Vollmers

carlavollmers.com | carlavollmers@posteo.de | @carlavollmers

2024

DEU

Holz, Transferdrucke, Nessel, Lack, Garn, Papier

In der Arbeit „touch gloves (and a farewell)“ setzt sich Carla Vollmers mit dem Spannungs- feld zwischen Körper, Raum, Bewegung und Objekt auseinander. Dabei steht der performa- tive Ansatz im Zentrum. Diese Verschränkung der Medien lässt sich konkret erfahren, wenn Darsteller*innen die Arbeit durch vereinzelte performative Interventionen mit tatsächlicher Körperlichkeit verweben. Aber auch in Abwesenheit der Darsteller*innen visualisieren Drucke einen Oberkörper in vier Fragmenten: Schulter, Ober- und Unterarme, welche letztlich durch drei übereinander arrangierte Abbildungen sich haltender Hände abgeschlossen werden. Die Transferdrucke auf gehärtetem Textil, welche mit dünnen Fäden an Holzbögen und an der Wand befestigt sind, formen die Arbeit. Durch ihre Platzierung wird eine sich durch Leerstellen im Raum erstreckende Umarmung angedeutet. Diese Leerstellen laden die Betrachter*innen dazu ein, die Arbeit durch ihre Vorstellung zu ergänzen und somit aktiv an der Vollendung der Geste teilzunehmen.

Die Materialität, bestehend aus einer spezifischen Technik des Transferdruckes und mehreren Schichten von Nesselstoffen mit Kleister und Lack, vertieft die symbolische Bedeutung der Arbeit. Ein visuelles Spiel mit der Wahrnehmung im Raum entfaltet sich: je näher man an die Skulpturen herantritt, desto unschärfer erscheinen sie und das Zusammenwirken der einzel- nen Elemente in eine Umarmung wird undeutlich. Eine gegenteilige Qualität zeigt sich, sobald man sich räumlich von der Arbeit entfernt.

Sowohl Raum als auch Objekte versuchen in dieser Arbeit gewissermaßen ein Körper zu wer- den. Über Form und Geste öffnen sich somit komplexere Zusammenhänge, welche immerzu Nähe und Distanz, Präsenz und Abwesenheit sowie das In-Beziehung-Setzen in Frage stellen. Gleichsam entfaltet sich ein Problem: das Problem einer Körperlichkeit, die in eine unauflös- bare Verflechtung von Projektion, Vorstellung und Objektifizierung verwoben zu sein scheint.

ENG

wood, transferprints, nettle, varnish, yarn, paper

In the work „touch gloves (and a farewell)“, Carla Vollmers explores the field of tension bet- ween body, space, movement and object, while focusing on a performative approach. This entanglement of media can be experienced concretely when performers interweave the work with actual corporeality through occasional performative interventions. Even in the ab- sence of the performers, prints visualize physicality by picturing an upper body in four frag- ments: shoulder, upper and lower arms, which are ultimately completed by three images of interlaced hands arranged above each other. The transfer prints on hardened textile, which are attached to wooden arches and the wall with yarn, form the sculptural work. Their pla- cement suggests an embrace extending through blank spaces in the room. These blank spaces invite the viewer to add their imagination to the work and thus actively participate in the completion of the gesture.

The materiality, consisting of a specific technique of transfer prints and the layering of nettle fabrics with paste and varnish, deepens the symbolic meaning of the work. A visual interplay with perception in space unfolds: the closer you get to the sculptures, the more blurred they appear and the interplay of the fragments within the embrace become vague. The opposite quality emerges as soon as you move away from the objects.

Within the work, in a sense, both space and objects are trying to become a body. Through form and gesture, more complex contexts open up, which constantly question closeness and distance, presence and absence, as well as interrelations. At the same time, a problem unfolds: that of corporeality, which seems to be inseparably interwoven with projection, ima- gination and objectification.

Vivien Blessing

"Touch Gloves (and a Farewell)" will be performed by:

Josefine Luka Simonsen

Leonie Stöckle

Zahra Ghadimian

Carla Vollmers

Touch Gloves (and a Farewell)

Carla Vollmers

carlavollmers.com | carlavollmers@posteo.de | @carlavollmers

2024

DEU

Holz, Transferdrucke, Nessel, Lack, Garn, Papier

In der Arbeit „touch gloves (and a farewell)“ setzt sich Carla Vollmers mit dem Spannungs- feld zwischen Körper, Raum, Bewegung und Objekt auseinander. Dabei steht der performa- tive Ansatz im Zentrum. Diese Verschränkung der Medien lässt sich konkret erfahren, wenn Darsteller*innen die Arbeit durch vereinzelte performative Interventionen mit tatsächlicher Körperlichkeit verweben. Aber auch in Abwesenheit der Darsteller*innen visualisieren Drucke einen Oberkörper in vier Fragmenten: Schulter, Ober- und Unterarme, welche letztlich durch drei übereinander arrangierte Abbildungen sich haltender Hände abgeschlossen werden. Die Transferdrucke auf gehärtetem Textil, welche mit dünnen Fäden an Holzbögen und an der Wand befestigt sind, formen die Arbeit. Durch ihre Platzierung wird eine sich durch Leerstellen im Raum erstreckende Umarmung angedeutet. Diese Leerstellen laden die Betrachter*innen dazu ein, die Arbeit durch ihre Vorstellung zu ergänzen und somit aktiv an der Vollendung der Geste teilzunehmen.

Die Materialität, bestehend aus einer spezifischen Technik des Transferdruckes und mehreren Schichten von Nesselstoffen mit Kleister und Lack, vertieft die symbolische Bedeutung der Arbeit. Ein visuelles Spiel mit der Wahrnehmung im Raum entfaltet sich: je näher man an die Skulpturen herantritt, desto unschärfer erscheinen sie und das Zusammenwirken der einzel- nen Elemente in eine Umarmung wird undeutlich. Eine gegenteilige Qualität zeigt sich, sobald man sich räumlich von der Arbeit entfernt.

Sowohl Raum als auch Objekte versuchen in dieser Arbeit gewissermaßen ein Körper zu wer- den. Über Form und Geste öffnen sich somit komplexere Zusammenhänge, welche immerzu Nähe und Distanz, Präsenz und Abwesenheit sowie das In-Beziehung-Setzen in Frage stellen. Gleichsam entfaltet sich ein Problem: das Problem einer Körperlichkeit, die in eine unauflös- bare Verflechtung von Projektion, Vorstellung und Objektifizierung verwoben zu sein scheint.

ENG

wood, transferprints, nettle, varnish, yarn, paper

In the work „touch gloves (and a farewell)“, Carla Vollmers explores the field of tension bet- ween body, space, movement and object, while focusing on a performative approach. This entanglement of media can be experienced concretely when performers interweave the work with actual corporeality through occasional performative interventions. Even in the ab- sence of the performers, prints visualize physicality by picturing an upper body in four frag- ments: shoulder, upper and lower arms, which are ultimately completed by three images of interlaced hands arranged above each other. The transfer prints on hardened textile, which are attached to wooden arches and the wall with yarn, form the sculptural work. Their pla- cement suggests an embrace extending through blank spaces in the room. These blank spaces invite the viewer to add their imagination to the work and thus actively participate in the completion of the gesture.

The materiality, consisting of a specific technique of transfer prints and the layering of nettle fabrics with paste and varnish, deepens the symbolic meaning of the work. A visual interplay with perception in space unfolds: the closer you get to the sculptures, the more blurred they appear and the interplay of the fragments within the embrace become vague. The opposite quality emerges as soon as you move away from the objects.

Within the work, in a sense, both space and objects are trying to become a body. Through form and gesture, more complex contexts open up, which constantly question closeness and distance, presence and absence, as well as interrelations. At the same time, a problem unfolds: that of corporeality, which seems to be inseparably interwoven with projection, ima- gination and objectification.

Vivien Blessing

"Touch Gloves (and a Farewell)" will be performed by:

Josefine Luka Simonsen

Leonie Stöckle

Zahra Ghadimian

Carla Vollmers

Foto: Studio Pramudiya

Carla Vollmers

Touch Gloves (and a Farewell)

Carla Vollmers

carlavollmers.com | carlavollmers@posteo.de | @carlavollmers

2024

DEU

Holz, Transferdrucke, Nessel, Lack, Garn, Papier

In der Arbeit „touch gloves (and a farewell)“ setzt sich Carla Vollmers mit dem Spannungs- feld zwischen Körper, Raum, Bewegung und Objekt auseinander. Dabei steht der performa- tive Ansatz im Zentrum. Diese Verschränkung der Medien lässt sich konkret erfahren, wenn Darsteller*innen die Arbeit durch vereinzelte performative Interventionen mit tatsächlicher Körperlichkeit verweben. Aber auch in Abwesenheit der Darsteller*innen visualisieren Drucke einen Oberkörper in vier Fragmenten: Schulter, Ober- und Unterarme, welche letztlich durch drei übereinander arrangierte Abbildungen sich haltender Hände abgeschlossen werden. Die Transferdrucke auf gehärtetem Textil, welche mit dünnen Fäden an Holzbögen und an der Wand befestigt sind, formen die Arbeit. Durch ihre Platzierung wird eine sich durch Leerstellen im Raum erstreckende Umarmung angedeutet. Diese Leerstellen laden die Betrachter*innen dazu ein, die Arbeit durch ihre Vorstellung zu ergänzen und somit aktiv an der Vollendung der Geste teilzunehmen.

Die Materialität, bestehend aus einer spezifischen Technik des Transferdruckes und mehreren Schichten von Nesselstoffen mit Kleister und Lack, vertieft die symbolische Bedeutung der Arbeit. Ein visuelles Spiel mit der Wahrnehmung im Raum entfaltet sich: je näher man an die Skulpturen herantritt, desto unschärfer erscheinen sie und das Zusammenwirken der einzel- nen Elemente in eine Umarmung wird undeutlich. Eine gegenteilige Qualität zeigt sich, sobald man sich räumlich von der Arbeit entfernt.

Sowohl Raum als auch Objekte versuchen in dieser Arbeit gewissermaßen ein Körper zu wer- den. Über Form und Geste öffnen sich somit komplexere Zusammenhänge, welche immerzu Nähe und Distanz, Präsenz und Abwesenheit sowie das In-Beziehung-Setzen in Frage stellen. Gleichsam entfaltet sich ein Problem: das Problem einer Körperlichkeit, die in eine unauflös- bare Verflechtung von Projektion, Vorstellung und Objektifizierung verwoben zu sein scheint.

ENG

wood, transferprints, nettle, varnish, yarn, paper

In the work „touch gloves (and a farewell)“, Carla Vollmers explores the field of tension bet- ween body, space, movement and object, while focusing on a performative approach. This entanglement of media can be experienced concretely when performers interweave the work with actual corporeality through occasional performative interventions. Even in the ab- sence of the performers, prints visualize physicality by picturing an upper body in four frag- ments: shoulder, upper and lower arms, which are ultimately completed by three images of interlaced hands arranged above each other. The transfer prints on hardened textile, which are attached to wooden arches and the wall with yarn, form the sculptural work. Their pla- cement suggests an embrace extending through blank spaces in the room. These blank spaces invite the viewer to add their imagination to the work and thus actively participate in the completion of the gesture.

The materiality, consisting of a specific technique of transfer prints and the layering of nettle fabrics with paste and varnish, deepens the symbolic meaning of the work. A visual interplay with perception in space unfolds: the closer you get to the sculptures, the more blurred they appear and the interplay of the fragments within the embrace become vague. The opposite quality emerges as soon as you move away from the objects.

Within the work, in a sense, both space and objects are trying to become a body. Through form and gesture, more complex contexts open up, which constantly question closeness and distance, presence and absence, as well as interrelations. At the same time, a problem unfolds: that of corporeality, which seems to be inseparably interwoven with projection, ima- gination and objectification.

Vivien Blessing

"Touch Gloves (and a Farewell)" will be performed by:

Josefine Luka Simonsen

Leonie Stöckle

Zahra Ghadimian

Carla Vollmers

Foto: Studio Pramudiya

Carla Vollmers

Touch Gloves (and a Farewell)

Carla Vollmers

carlavollmers.com | carlavollmers@posteo.de | @carlavollmers

2024

DEU

Holz, Transferdrucke, Nessel, Lack, Garn, Papier

In der Arbeit „touch gloves (and a farewell)“ setzt sich Carla Vollmers mit dem Spannungs- feld zwischen Körper, Raum, Bewegung und Objekt auseinander. Dabei steht der performa- tive Ansatz im Zentrum. Diese Verschränkung der Medien lässt sich konkret erfahren, wenn Darsteller*innen die Arbeit durch vereinzelte performative Interventionen mit tatsächlicher Körperlichkeit verweben. Aber auch in Abwesenheit der Darsteller*innen visualisieren Drucke einen Oberkörper in vier Fragmenten: Schulter, Ober- und Unterarme, welche letztlich durch drei übereinander arrangierte Abbildungen sich haltender Hände abgeschlossen werden. Die Transferdrucke auf gehärtetem Textil, welche mit dünnen Fäden an Holzbögen und an der Wand befestigt sind, formen die Arbeit. Durch ihre Platzierung wird eine sich durch Leerstellen im Raum erstreckende Umarmung angedeutet. Diese Leerstellen laden die Betrachter*innen dazu ein, die Arbeit durch ihre Vorstellung zu ergänzen und somit aktiv an der Vollendung der Geste teilzunehmen.

Die Materialität, bestehend aus einer spezifischen Technik des Transferdruckes und mehreren Schichten von Nesselstoffen mit Kleister und Lack, vertieft die symbolische Bedeutung der Arbeit. Ein visuelles Spiel mit der Wahrnehmung im Raum entfaltet sich: je näher man an die Skulpturen herantritt, desto unschärfer erscheinen sie und das Zusammenwirken der einzel- nen Elemente in eine Umarmung wird undeutlich. Eine gegenteilige Qualität zeigt sich, sobald man sich räumlich von der Arbeit entfernt.

Sowohl Raum als auch Objekte versuchen in dieser Arbeit gewissermaßen ein Körper zu wer- den. Über Form und Geste öffnen sich somit komplexere Zusammenhänge, welche immerzu Nähe und Distanz, Präsenz und Abwesenheit sowie das In-Beziehung-Setzen in Frage stellen. Gleichsam entfaltet sich ein Problem: das Problem einer Körperlichkeit, die in eine unauflös- bare Verflechtung von Projektion, Vorstellung und Objektifizierung verwoben zu sein scheint.

ENG

wood, transferprints, nettle, varnish, yarn, paper

In the work „touch gloves (and a farewell)“, Carla Vollmers explores the field of tension bet- ween body, space, movement and object, while focusing on a performative approach. This entanglement of media can be experienced concretely when performers interweave the work with actual corporeality through occasional performative interventions. Even in the ab- sence of the performers, prints visualize physicality by picturing an upper body in four frag- ments: shoulder, upper and lower arms, which are ultimately completed by three images of interlaced hands arranged above each other. The transfer prints on hardened textile, which are attached to wooden arches and the wall with yarn, form the sculptural work. Their pla- cement suggests an embrace extending through blank spaces in the room. These blank spaces invite the viewer to add their imagination to the work and thus actively participate in the completion of the gesture.

The materiality, consisting of a specific technique of transfer prints and the layering of nettle fabrics with paste and varnish, deepens the symbolic meaning of the work. A visual interplay with perception in space unfolds: the closer you get to the sculptures, the more blurred they appear and the interplay of the fragments within the embrace become vague. The opposite quality emerges as soon as you move away from the objects.

Within the work, in a sense, both space and objects are trying to become a body. Through form and gesture, more complex contexts open up, which constantly question closeness and distance, presence and absence, as well as interrelations. At the same time, a problem unfolds: that of corporeality, which seems to be inseparably interwoven with projection, ima- gination and objectification.

Vivien Blessing

"Touch Gloves (and a Farewell)" will be performed by:

Josefine Luka Simonsen

Leonie Stöckle

Zahra Ghadimian

Carla Vollmers

Foto: Studio Pramudiya

Carla Vollmers

Touch Gloves (and a Farewell)

Carla Vollmers

carlavollmers.com | carlavollmers@posteo.de | @carlavollmers

2024

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Holz, Transferdrucke, Nessel, Lack, Garn, Papier

In der Arbeit „touch gloves (and a farewell)“ setzt sich Carla Vollmers mit dem Spannungs- feld zwischen Körper, Raum, Bewegung und Objekt auseinander. Dabei steht der performa- tive Ansatz im Zentrum. Diese Verschränkung der Medien lässt sich konkret erfahren, wenn Darsteller*innen die Arbeit durch vereinzelte performative Interventionen mit tatsächlicher Körperlichkeit verweben. Aber auch in Abwesenheit der Darsteller*innen visualisieren Drucke einen Oberkörper in vier Fragmenten: Schulter, Ober- und Unterarme, welche letztlich durch drei übereinander arrangierte Abbildungen sich haltender Hände abgeschlossen werden. Die Transferdrucke auf gehärtetem Textil, welche mit dünnen Fäden an Holzbögen und an der Wand befestigt sind, formen die Arbeit. Durch ihre Platzierung wird eine sich durch Leerstellen im Raum erstreckende Umarmung angedeutet. Diese Leerstellen laden die Betrachter*innen dazu ein, die Arbeit durch ihre Vorstellung zu ergänzen und somit aktiv an der Vollendung der Geste teilzunehmen.

Die Materialität, bestehend aus einer spezifischen Technik des Transferdruckes und mehreren Schichten von Nesselstoffen mit Kleister und Lack, vertieft die symbolische Bedeutung der Arbeit. Ein visuelles Spiel mit der Wahrnehmung im Raum entfaltet sich: je näher man an die Skulpturen herantritt, desto unschärfer erscheinen sie und das Zusammenwirken der einzel- nen Elemente in eine Umarmung wird undeutlich. Eine gegenteilige Qualität zeigt sich, sobald man sich räumlich von der Arbeit entfernt.

Sowohl Raum als auch Objekte versuchen in dieser Arbeit gewissermaßen ein Körper zu wer- den. Über Form und Geste öffnen sich somit komplexere Zusammenhänge, welche immerzu Nähe und Distanz, Präsenz und Abwesenheit sowie das In-Beziehung-Setzen in Frage stellen. Gleichsam entfaltet sich ein Problem: das Problem einer Körperlichkeit, die in eine unauflös- bare Verflechtung von Projektion, Vorstellung und Objektifizierung verwoben zu sein scheint.

ENG

wood, transferprints, nettle, varnish, yarn, paper

In the work „touch gloves (and a farewell)“, Carla Vollmers explores the field of tension bet- ween body, space, movement and object, while focusing on a performative approach. This entanglement of media can be experienced concretely when performers interweave the work with actual corporeality through occasional performative interventions. Even in the ab- sence of the performers, prints visualize physicality by picturing an upper body in four frag- ments: shoulder, upper and lower arms, which are ultimately completed by three images of interlaced hands arranged above each other. The transfer prints on hardened textile, which are attached to wooden arches and the wall with yarn, form the sculptural work. Their pla- cement suggests an embrace extending through blank spaces in the room. These blank spaces invite the viewer to add their imagination to the work and thus actively participate in the completion of the gesture.

The materiality, consisting of a specific technique of transfer prints and the layering of nettle fabrics with paste and varnish, deepens the symbolic meaning of the work. A visual interplay with perception in space unfolds: the closer you get to the sculptures, the more blurred they appear and the interplay of the fragments within the embrace become vague. The opposite quality emerges as soon as you move away from the objects.

Within the work, in a sense, both space and objects are trying to become a body. Through form and gesture, more complex contexts open up, which constantly question closeness and distance, presence and absence, as well as interrelations. At the same time, a problem unfolds: that of corporeality, which seems to be inseparably interwoven with projection, ima- gination and objectification.

Vivien Blessing

"Touch Gloves (and a Farewell)" will be performed by:

Josefine Luka Simonsen

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2024

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Holz, Transferdrucke, Nessel, Lack, Garn, Papier

In der Arbeit „touch gloves (and a farewell)“ setzt sich Carla Vollmers mit dem Spannungs- feld zwischen Körper, Raum, Bewegung und Objekt auseinander. Dabei steht der performa- tive Ansatz im Zentrum. Diese Verschränkung der Medien lässt sich konkret erfahren, wenn Darsteller*innen die Arbeit durch vereinzelte performative Interventionen mit tatsächlicher Körperlichkeit verweben. Aber auch in Abwesenheit der Darsteller*innen visualisieren Drucke einen Oberkörper in vier Fragmenten: Schulter, Ober- und Unterarme, welche letztlich durch drei übereinander arrangierte Abbildungen sich haltender Hände abgeschlossen werden. Die Transferdrucke auf gehärtetem Textil, welche mit dünnen Fäden an Holzbögen und an der Wand befestigt sind, formen die Arbeit. Durch ihre Platzierung wird eine sich durch Leerstellen im Raum erstreckende Umarmung angedeutet. Diese Leerstellen laden die Betrachter*innen dazu ein, die Arbeit durch ihre Vorstellung zu ergänzen und somit aktiv an der Vollendung der Geste teilzunehmen.

Die Materialität, bestehend aus einer spezifischen Technik des Transferdruckes und mehreren Schichten von Nesselstoffen mit Kleister und Lack, vertieft die symbolische Bedeutung der Arbeit. Ein visuelles Spiel mit der Wahrnehmung im Raum entfaltet sich: je näher man an die Skulpturen herantritt, desto unschärfer erscheinen sie und das Zusammenwirken der einzel- nen Elemente in eine Umarmung wird undeutlich. Eine gegenteilige Qualität zeigt sich, sobald man sich räumlich von der Arbeit entfernt.

Sowohl Raum als auch Objekte versuchen in dieser Arbeit gewissermaßen ein Körper zu wer- den. Über Form und Geste öffnen sich somit komplexere Zusammenhänge, welche immerzu Nähe und Distanz, Präsenz und Abwesenheit sowie das In-Beziehung-Setzen in Frage stellen. Gleichsam entfaltet sich ein Problem: das Problem einer Körperlichkeit, die in eine unauflös- bare Verflechtung von Projektion, Vorstellung und Objektifizierung verwoben zu sein scheint.

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wood, transferprints, nettle, varnish, yarn, paper

In the work „touch gloves (and a farewell)“, Carla Vollmers explores the field of tension bet- ween body, space, movement and object, while focusing on a performative approach. This entanglement of media can be experienced concretely when performers interweave the work with actual corporeality through occasional performative interventions. Even in the ab- sence of the performers, prints visualize physicality by picturing an upper body in four frag- ments: shoulder, upper and lower arms, which are ultimately completed by three images of interlaced hands arranged above each other. The transfer prints on hardened textile, which are attached to wooden arches and the wall with yarn, form the sculptural work. Their pla- cement suggests an embrace extending through blank spaces in the room. These blank spaces invite the viewer to add their imagination to the work and thus actively participate in the completion of the gesture.

The materiality, consisting of a specific technique of transfer prints and the layering of nettle fabrics with paste and varnish, deepens the symbolic meaning of the work. A visual interplay with perception in space unfolds: the closer you get to the sculptures, the more blurred they appear and the interplay of the fragments within the embrace become vague. The opposite quality emerges as soon as you move away from the objects.

Within the work, in a sense, both space and objects are trying to become a body. Through form and gesture, more complex contexts open up, which constantly question closeness and distance, presence and absence, as well as interrelations. At the same time, a problem unfolds: that of corporeality, which seems to be inseparably interwoven with projection, ima- gination and objectification.

Vivien Blessing

"Touch Gloves (and a Farewell)" will be performed by:

Josefine Luka Simonsen

Leonie Stöckle

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Carla Vollmers

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Carla Vollmers

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2024

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Holz, Transferdrucke, Nessel, Lack, Garn, Papier

In der Arbeit „touch gloves (and a farewell)“ setzt sich Carla Vollmers mit dem Spannungs- feld zwischen Körper, Raum, Bewegung und Objekt auseinander. Dabei steht der performa- tive Ansatz im Zentrum. Diese Verschränkung der Medien lässt sich konkret erfahren, wenn Darsteller*innen die Arbeit durch vereinzelte performative Interventionen mit tatsächlicher Körperlichkeit verweben. Aber auch in Abwesenheit der Darsteller*innen visualisieren Drucke einen Oberkörper in vier Fragmenten: Schulter, Ober- und Unterarme, welche letztlich durch drei übereinander arrangierte Abbildungen sich haltender Hände abgeschlossen werden. Die Transferdrucke auf gehärtetem Textil, welche mit dünnen Fäden an Holzbögen und an der Wand befestigt sind, formen die Arbeit. Durch ihre Platzierung wird eine sich durch Leerstellen im Raum erstreckende Umarmung angedeutet. Diese Leerstellen laden die Betrachter*innen dazu ein, die Arbeit durch ihre Vorstellung zu ergänzen und somit aktiv an der Vollendung der Geste teilzunehmen.

Die Materialität, bestehend aus einer spezifischen Technik des Transferdruckes und mehreren Schichten von Nesselstoffen mit Kleister und Lack, vertieft die symbolische Bedeutung der Arbeit. Ein visuelles Spiel mit der Wahrnehmung im Raum entfaltet sich: je näher man an die Skulpturen herantritt, desto unschärfer erscheinen sie und das Zusammenwirken der einzel- nen Elemente in eine Umarmung wird undeutlich. Eine gegenteilige Qualität zeigt sich, sobald man sich räumlich von der Arbeit entfernt.

Sowohl Raum als auch Objekte versuchen in dieser Arbeit gewissermaßen ein Körper zu wer- den. Über Form und Geste öffnen sich somit komplexere Zusammenhänge, welche immerzu Nähe und Distanz, Präsenz und Abwesenheit sowie das In-Beziehung-Setzen in Frage stellen. Gleichsam entfaltet sich ein Problem: das Problem einer Körperlichkeit, die in eine unauflös- bare Verflechtung von Projektion, Vorstellung und Objektifizierung verwoben zu sein scheint.

ENG

wood, transferprints, nettle, varnish, yarn, paper

In the work „touch gloves (and a farewell)“, Carla Vollmers explores the field of tension bet- ween body, space, movement and object, while focusing on a performative approach. This entanglement of media can be experienced concretely when performers interweave the work with actual corporeality through occasional performative interventions. Even in the ab- sence of the performers, prints visualize physicality by picturing an upper body in four frag- ments: shoulder, upper and lower arms, which are ultimately completed by three images of interlaced hands arranged above each other. The transfer prints on hardened textile, which are attached to wooden arches and the wall with yarn, form the sculptural work. Their pla- cement suggests an embrace extending through blank spaces in the room. These blank spaces invite the viewer to add their imagination to the work and thus actively participate in the completion of the gesture.

The materiality, consisting of a specific technique of transfer prints and the layering of nettle fabrics with paste and varnish, deepens the symbolic meaning of the work. A visual interplay with perception in space unfolds: the closer you get to the sculptures, the more blurred they appear and the interplay of the fragments within the embrace become vague. The opposite quality emerges as soon as you move away from the objects.

Within the work, in a sense, both space and objects are trying to become a body. Through form and gesture, more complex contexts open up, which constantly question closeness and distance, presence and absence, as well as interrelations. At the same time, a problem unfolds: that of corporeality, which seems to be inseparably interwoven with projection, ima- gination and objectification.

Vivien Blessing

"Touch Gloves (and a Farewell)" will be performed by:

Josefine Luka Simonsen

Leonie Stöckle

Zahra Ghadimian

Carla Vollmers

Foto: Studio Pramudiya